Online-Petition: Recht auf Sparen für Schwerstbehinderte

Die wenigsten Menschen haben sich wohl jemals Gedanken über eine Verdienstbegrenzung gemacht. Doch für Schwerstbehinderte gilt: Wenn sie mehr als 2600 Euro auf dem Konto haben, wird der „Überschuss“ vom Staat abkassiert. Dadurch haben sie keine Möglichkeit für Reparaturen, Notfälle, Urlaube und viele weitere Investitionen Geld anzusparen. Auch die Annahme einer Erbschaft macht damit keinen Sinn. Gegen diese Ungerechtigkeit kämpft der Jura-Student Constantin Grosch aus Hameln. Constantin hat Muskeldystrohpie. Das heißt, seine Muskeln werden immer schwächer. Constantins Erkrankung wird nach deutschem Recht nicht als gesundheitliche Einschränkung, sondern als Sozialfall eingestuft.

Schwerbehindert = Hartz IV

Denn sobald eine behinderte Person eine persönliche Assistenz in Anspruch nimmt, fällt diese Hilfeleistung rechtlich gesehen in den Bereich der Sozialhilfe. Dementsprechend gelten auch für Schwerstbehinderte, für die eine persönliche Assistenz lebensnotwendig ist, als Sozialhilfeempfänger mit entsprechenden Besitzeinschränkungen. Behinderte Menschen wie Constantin Grosch werden behandelt wie Hartz IV-Empfänger und darf kein Vermögen besitzen. Vor allem Arbeitnehmer mit schweren Behinderungen haben dadurch keine Option Karriere zu machen oder sozial aufzusteigen. Denn egal wie gut ihr Beruf bezahlt wird, mehr als 2600 Euro dürfen sie nicht behalten. Es sei denn sie geben das Geld sofort aus.

Online-Petition auf Change.org

Constantin Grosch kann und möchte ein selbstbestimmtes Leben führen. Doch die derzeitige Regelung nimmt ihm und tausenden anderen Menschen in Deutschland dafür die Grundlage. Er hofft, dass sein Fall im Jahr der Inklusion und im Vorfeld des Bundestagswahlkampfs ein Anlass für Arbeitsministerin Ursula von der Leyen sein kann, diese Regelung in der Öffentlichkeit neu zu diskutieren – deswegen hat er eine Petition auf Change.org gestartet. Dort hat diese Petition bereits über 56.000  Unterstützer gefunden. Auch auf Facebook gibt es inzwischen eine Gruppe in der die Aktion organisiert wird.
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Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

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