Erste Präventionsbeauftragte in der Pflege

Das Thema Gewalt in der Pflege taucht immer wieder in den Medien auf. Die bekanntesten Fälle betreffen vor allem die professionelle Pflege. Die meisten Fälle von Gewalt kommen aber in der häuslichen Pflege vor und die Gewalt hat viele Facetten. Beschimpfungen, Vernachlässigung oder sogar körperliche Angriffe zählen dazu. Was kann man gegen Gewalt in der Pflege tun? Bei pflegenden Angehörigen ist es wichtig, dass sie nicht alleine mit ihrem Problem bleiben. Ambulante Pflegedienste, Tagesstätten und Kurzzeitpflege sind daher eine große Entlastung. Und was kann man in einem Pflegeheim tun? Seit kurzem gibt es eine neue Form von Hilfe.

Prävention in der Pflege

Zwölf Mitarbeiter aus stationären und ambulanten Einrichtungen haben vor kurzem in Heimen und Pflegediensten ihre Arbeit aufgenommen. Sie haben eine berufsbegleitende Fortbildung „Präventionsbeauftragte in der Pflege“ an der ibs Akademie in Bremen erfolgreich abgeschlossen. „Präventionsbeauftragte sind qualifizierte Ansprechpartner für Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige mit dem Ziel, Gewalt in der Pflege zu verhindern. Sie gehen dazu aktiv auf die Pflegenden ein, deeskalieren und leiten in schwierigen Situationen kollegiale Beratungen an. Sie sind Experten für die Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen und beraten im Alltag“, sagte Elisabeth Lanwer-Eilers, Leiterin der ibs Akademie.

Die Praxis im Mittelpunkt

Die Schulung von Präventionsbeauftragten ist ein ganz neues Gebiet. Die Einrichtungen der Teilnehmenden wurden daher von Anfang mit einbezogen. Im Unterricht stand die Praxis im Mittelpunkt. „Damit aus diesem Projekt eine Erfolgsgeschichte wird, brauchen unsere Teilnehmenden Rückhalt und Unterstützung von ihren Leitungen,“, erklärte die Leiterin der ibs Akademie in Bremen. Elisabeth Lanwer-Eilers betonte auch, dass die ibs Akademie für die weitere Unterstützung der Absolventen gerne zur Verfügung steht.

Weiterbildung zum Experten für gewaltfreie Pflege

Präventionsbeauftragte sind Ansprechpartner für Bewohner, ihre Angehörigen sowie für Mitarbeiter der Einrichtung bezüglich des Themas Gewaltprävention. Als Präventionsbeauftragter benötigt man viele Kompetenzen: pflegefachliche, rechtliche, kommunikative und beratende Fähigkeiten. Ein Organisationswissen ist ebenso vorausgesetzt. Bei Bedarf können die Präventionsbeauftragten auf Hilfsangebote außerhalb der eigenen Einrichtung verweisen.

Themenschwerpunkte der „Weiterbildung Präventionsbeauftragte in der Pflege“:

  • Pflegewissenschaftlicher Hintergrund
  • Kommunikation und Beratung
  • Ethik/Reflexion
  • Rechtlicher Hintergrund
  • Organisationswissen/Präventionswissen/Kooperation

 

Im Juni 2015 beginnt in Bremen ein neuer Kurs „Weiterbildung Präventionsbeauftragte in der Pflege“. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bildquelle: ibs-bremen.de

 

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