Was bringt die Familienpflegezeit?
Um Pflegende zu unterstützen hat der Bundestag das Familienpflegezeitgesetz geschaffen. Dieses wird jedoch von der Opposition als nicht ausreichend kritisiert.
Wer seine Angehörigen zu Hause pflegt und dies mit seinem Job vereinbaren muss, ist gleich doppelt gefordert. Das hat auch der Bundestag erkannt und daher ein Gesetz zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf (kurz: Familienpflegegesetz) beschlossen, das eine ganze Reihe weiterer Reformen nach sich ziehen soll. Zudem wollen CDU, CSU und FDP auch über eine Reformierung der Pflegeversicherung und deren Finanzierung beraten, um dem demographischen Wandel gerecht zu werden.
Das Familienpflegezeitgesetz als erste dieser geplanten Reformen, ermöglicht es Beschäftigten eine sogenannte Familienpflegezeit mit ihrem Arbeitgeber zu vereinbaren und dementsprechend bis zu zwei Jahre lang ihre Arbeitszeit auf fünfzehn Wochenstunden zu beschränken. Dabei garantiert das neue Gesetz, dass der Lohn nur halb so stark verringert werden darf wie die entsprechende Arbeitszeit. Dies bedeutet, dass ein Arbeitnehmer, der nur noch 50% arbeitet dennoch 75% seines Lohns erhält. Allerdings erhält jeder, der diese Regelung in Anspruch nimmt, nach der Rückkehr in den Beruf solange ein geringeres Gehalt, bis er den Vorschuss abbezahlt hat.
Zur Unterstützung der Arbeitgeber bietet das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben zinslose Kredite, um das vorzuschießende Gehalt zu finanzieren. Zudem werden die Arbeitnehmer dazu verpflichtet eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung für 10-15 Euro im Monat abzuschließen. Im Gegenzug bleibt dann auch ihr Rentenanspruch erhalten. Ein Recht auf die Inanspruchnahme der Familienpflegezeit besteht jedoch nicht. Familienministerin Schröder (CDU) sieht in dieser Regelung deutliche Vorteile für beide Seiten. Während die Arbeitnehmer unter Kündigungsschutz stehen und sich voll auf die Pflege ihre Angehörigen konzentrieren können, haben die Arbeitgeber die Gewissheit, dass die Fachkräfte nach der Pflege später wieder in ihren Betrieb zurückkommen. Somit sei vor allem für die Arbeitnehmer die von vielen geforderte ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ gegeben.
@ Mario: Klar, aber der Staat fördert die Familienpflegezeit, da sie billger ist, als reguläre Arbeitskräfte…
Es wäre eine bessere Lösung mehr in echte Arbeitskräfte zu investieren und dort auszubauen und Geld rein zu stecken. So kann es wieder leicht darauf hinauslaufen, dass Familienangehörige ausgebeutet werden bzw. sich selbst aus Schuld ausbeuten.