Altersarmut: Wohnen im Alter auf dem Campingplatz?

Kein bezahlbarer Wohnraum für Rentner

Im Alter droht vielen Rentnern die Altersarmut. Bereits jetzt verdienen 36 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten weniger als 2.500 Eur brutto im Monat. Als Rente bleibt davon, selbst wenn man über 30 Jahre beschäftigt war, nicht mehr als 800 Euro im Monat. Private Vorsorge ist mit diesem Einkommen kaum möglich – Stichwort Rentenlüge. Die Altersarmut wird besonders Frauen treffen, die weniger verdient und Kinder großgezogen haben. Wer im Alter noch fit ist, versucht durch Arbeit im Rentneralter sein Einkommen aufzubessern. Doch viele Rentner müssen ihre Lebensbedingungen dem geringen Einkommen anpassen und verzichten dabei auf ihre Wohnung. Altersgerechte Seniorenwohnungen können sich viele Rentner nicht leisten. Aufgrund der steigenden Mietpreise weichen immer mehr Senioren auf den Campingplatz aus.

Quer-Bericht zeigt Rentner-Dauercamper

Laut einem Bericht vom 06. Dezember der Sendung quer leben bereits tausende Rentner dauerhaft auf deutschen Campingplätzen. Wohnen auf dem Campingplatz ist günstig. Die Miete für einen Wohnwagen kostet nicht mehr als 300 Euro. Auch die Nebenkosten sind gering – eine Gasflasche zum Heizen kostet nicht mehr als 100 Euro für einen Winter. Dafür müssen diese Dauercamper aber auf dem Komfort eines eigenen Bades verzichten.

Neues Geschäftsmodell Renter-Campinplätze?

Einige Campingplätze sind die Dauercamper unangenehm, da diese nicht zu dem Feriencampern passen. Allerdings gibt es immer mehr Plätze, die daraus ein neues Geschäftsmodell machen. Im Saarland gibt es einen Campingplatz, der sich direkt an die Zielgruppe der Rentner wendet. Dieser Platz lockt mit speziellen Zusatzangeboten, wie einem ambulanten Pflegedienst oder einen mobilen Friseur. Auf diesem Campingplatz scheinen sich die Rentner wohl zu fühlen. Allerdings ist dieser Campingplatz eher etwas für Rentner, die etwas mehr Kapital mitbringen.

Was denkt Ihr? Drohen in Deutschland in Zukunft amerikanische Verhältnisse der Trailer-Parks?

Weitere Infos zum Thema gibt es hier.

Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

16 Antworten

  1. Dittmar Röben sagt:

    Hallo, ich suche Personen die bereit sind einen Campingplatz für Senioren und Familien zu übernehmen, oder einen für diese Bedürfnisse zu Planen und zu kaufen.
    Ich biete Finanzierungslösungen für solche Vorhaben. Auch für Vereine oder Stiftungen / Wohnungsbaugesellschaften.

  2. Scarlett BURKHARDT sagt:

    HALLO AN ALLE MEINE LEIDENS….IM ALTER.AUCH ICH 65J.SUCHE EINEN GÜNSTIGEN WOHNWAGEN UND PLATZ UM MEINE RESTLICHE ZEIT IN WÜRDE LEBEN ZU KÖNNEN.VIELLEICHT HÄTTE JEMAND EINE INFO FÜR ERSTEN WOHNSITZ -CAMPINGPLATZ..GRUSS SCARLETT

    • Heidemarie Graef sagt:

      Hallo Scarlett auf diesem Weg wäre ich auch.
      Vielleicht aus anderem Grund als Sie .Das was ich vor mir herschiebe sind Mieter.
      Ich möchte mein Riesenhaus verkaufen und da wäre ein Wohnmobil gerade recht.
      Einen Stellplatz hätte ich gefunden wo die grösse variabel wäre. Liebe Grüße Heidemarie

  3. Jean-Claude Lebouc sagt:

    Ich finde diese alternative eventuell sehr interessant. Daher wäre für mich aus dem Saarland wissenswert, wo dieser Campingplatz im Saarland wäre.

  4. Lambert Thomas sagt:

    Beruflich – Montage – bin ich außerhalb der Heiz – Saison mit einem Firmen – Camper für jeweils einen Monat unterwegs und verbringe die Wochenenden auf Campingplätzen: Camping ist Eines meiner Hobbys, in meiner Jugend verbrachte die Familie den Urlaub im Wohnwagen.

    Dauercamper sind ein Völkchen, das zusammen hält, Nachbarschaftshilfe praktiziert und einander hilft, wenn nötig: Egal, ob im Alltag bei fortgeschrittenem Alter oder beim Bau der Hütte um den Wohnwagen herum: Der Bauplan ist fertig, von einem Schreinermeister geprüft und für gut befunden: 3 Leute können den winterfesten Carport – Wintergarten innerhalb von 2 Wochen um einen gängigen Wohnwagen herum bauen. Kostet an Baumaterial etwa so viel wie 1000 Päckchen Zigaretten oder samt gebrauchtem Wohnwagen so viel wie 5 Jahre Rauchen.

    Plus Grillpartys (alternativ ein paar Gasflaschen und Lebensmitteleinkäufe) für die Aufbau – Helfer und die „Mühe“, so entstandene Freundschaften und Nachbarschaft zu pflegen: Letzteres ist unbezahlbar.

    Ich gedenke nicht, in einer überteuerten Mietwohnung irgendwann nach Wochen halb verwest gefunden zu werden. Inzwischen habe ich da so meine Kontakte und „Amigos“, um alt zu werden, wo und wie andere Leute Urlaub machen. Einzelheiten und den Bauplan behalte ich für mich: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an…

  5. Jacob Schwarz sagt:

    Ich habe diesen Artikel viel von der älteren Person zu lesen und bestätigte meine Meinung, dass er wirklich gut geschrieben. Ich weiß
    nicht, wo der Autor alle diese Informationen zieht
    aber man kann sehen, dass es eine gute und zuverlässige Quelle
    hat. Artikel gut lesen, in einfacher Sprache geschrieben ist nicht
    kompliziert.

  6. Harald Sprewitz sagt:

    35 Jahre gebuckelt – jetzt stehe ich kurz vor der Rente.Zur Zeit erhalte ich Arbeitslosengeld von 10036,00 Euro.
    Mein jetziges Leben kann ich nicht mehr finanzieren.Ich habe solche Angst das ich vor die Hunde gehe.
    Zudem bin ich auch noch schwer krank das dazu führte das ich meinen Arbeitsplatz verloren habe.Ich werde jetzt 61 Jahre.Ich habe mir vor Jahren einen Wohnwagen gekauft für den Fall das ich meine Wohnung verliere.Jetzt habe ich das Problem das ich nicht weiß wo ich einen Stellplatz herbekomme um diesen Wohnwagen aufstellen zu können wo ich mich auch polizeilich Anmelden kann.

  7. Regina Maier sagt:

    Unter 50.000 jahresbrutto ist man draussen aus dem schönen Spiel. Der Staat interessiert sich für sich selber. Das Volk stört nur… das unter 50.000 jahresbrutto.
    Alte Arme sind nicht sexy.
    Wenn man die ausgegrenzten dann wenigstens in Ruhe auf dem Campingplatz leben lasssen würde. Aber da wird man wegen Wohnrecht terrorisiert.

  8. ingo sagt:

    Ich kann mir keinen schöneren ort zum Wohnen vorstellen als meinen Wohnwagen. Der Weg zum Bad und zu Gemeinschaftsräumen wo man sich mit Freunden Treffen kann, darf ruhig ein paar Meter lang sein.

  9. Steffen sagt:

    Lieber lebe ich auf einem Campingplatz als in so einer stinkenden Altersheim-Buchte.

  10. Beatrix sagt:

    Wir waren mit unseren kleinen Kindern immer campen. Nach dem Eigenheimkauf , wohnen wir grüner und das Ganze schlief ein. U.a. weil wir auch Wochenenddienste haben. Wir fänden ein Mobilheim im Alter klasse. Manch alter Mensch muss sich auch fragen, wieviel Zeit berufstätige Kinder vom Arbeitgeber bekommen,um große Häuser zu entmüllen. Wir möchten unseren Kindern keine materiellen Probleme aufbürden.
    Und das geht wohl am Besten auf dem Campingplatz. Das Klavier würden wir allerdings mitnehmen.
    Auch unsere Rente sieht nach zwei Vollstudien mau aus, da Studierte erst mit Ende Zwanzig in die Kasse einzahlen. Die Pötte sind aber leer.
    Und man bedenke. Es gibt nur 25% Vollbeschäftigte in diesem Land. Das wird eine Katastrophe!

  11. Guido sagt:

    Hallo,

    sehr schöner Bericht. Zeigt viele Fassetten des möglichen, nicht nur das altbekannte negatives.
    Was komisch ist, das die CP Betreiber so mauern wenns ums Infos geht.
    Würde mir wünschen das mich mehr anschreiben und um eine Listung bitten.

    In diesem Sinne viel Spaß bei Campen.

  12. Neureither sagt:

    Es ist ein Armutszeugniss unsrer Politiker die das Volk der wenig verdiener so Hängen lassen.
    Aber leider ist es so egal wen man Wählt sie machen sich erst mal die Säckel voll.
    Es ist eine Schande das man 45 Jahre buckelt und dann kaum Leben kann.Und der Euro hat
    alles verschlimmert.

  1. 19. November 2013

    […] Bundestagswahl auch für diese Reformen ausgesprochen. Sie wissen, dass es bei der Bekämpfung von Altersarmut nicht nur um die Rentnerinnen und Rentner von heute, sondern noch stärker um die von morgen geht. […]

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