103-Jähriger Sprinter fordert den schnellsten Mann der Welt heraus
„Golden Bolt“ gegen Usain Bolt?
(afp) Mit knapp 104 Jahren will ein japanischer Sprinter es noch einmal wissen: Hidekichi Miyazaki, Weltrekordhalter im Hundert-Meter-Lauf für Hundertjährige, träumt davon, gegen den schnellsten Mann der Welt, Usain Bolt, anzutreten. „Ich würde so gern gegen Bolt antreten“, sagte Miyazaki der Nachrichtenagentur AFP nach einem Wettkampf in Kyoto. Seinen Traum verfolge er, in dem er versuche, in Topform, diszipliniert und gesund zu bleiben. „Das ist wichtig für jeden, auch für Usain Bolt“, sagte Miyazaki, der den Spitznamen „Golden Bolt“ trägt. Geboren wurde Miyazaki 1910 – dem Jahr, als Japan Korea annektierte, die „Titanic“ noch gebaut wurde und die beiden Weltkriege noch nicht begonnen hatten. Das Geheimrezept des 1,53 Meter kleinen und 42 Kilogramm leichten Japaners: 30 Mal kauen vorm Schlucken und jeden Tag die Mandarinen-Marmelade seiner 73-jährigen Tochter Kiyono essen. Damit hofft er, zumindest noch den Titel in der Kategorie der 105- bis 109-Jährigen holen zu können.
Video über Miyazaki den 103-Jährigen Sprinter:
Höchstleistungen von japanischen Senioren
Er gehört zu den gut sechstausend Senioren in Japan, die ihre Kräfte regelmäßig in landesweiten Wettkämpfen messen. Die Altersklassen reichen bis weit über hundert Jahre.Unter den Athleten sind viele Läufer; die 85-jährige Mitsue Tsuji hat sich für den Mehrkampf entschieden. Mitsue Tsuji, 85-jährige Mehrkämpferin:“Ich bin alt, ich weiß nicht, wann der Tod kommt, aber so lange ich kann, mache ich weiter Sport.“Mit 78 Jahren ist Yoko Nakono fast noch ein Küken, aber in ihrer Altersklasse hält sie den Weltrekord im Marathon. Im vergangenen Jahr musste sie wegen einer Magen-Operation ins Krankenhaus. Dort hielt sie sich fit, indem sie jeden Tag sieben Kilometer über die Flure lief. Ein Viertel von Japans Bevölkerung ist älter als 65 Jahre. Doch diese Athleten stellen eindrucksvoll unter Beweis, welche Leistungen auch im hohen Alter noch möglich sind.
Sport im Alter: Wer rastet der rostet!
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Sport in jedem Alter positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden hat. Wer sich sportlich betätigt, stärkt beispielsweise sein Herzkreislaufsystem und die Immunabwehr. Außerdem werden so Muskeln aufgebaut, die für eine aufrechte Haltung sorgen und das Sturzrisiko erheblich senken. Grundsätzlich ist jede Form der Bewegung besser, als überhaupt keinen Sport zu machen – allerdings sollten Neueinsteiger und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sich vorher unbedingt von einem Arzt beraten lassen.
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