Pflege für Kriegsopfer: Wenn der Krieg zurück kommt
Das Horrorszenario Krieg können sich viele Menschen unter 75 Jahren gar nicht vorstellen. Dennoch ist dieses Thema wichtig. Viele ältere Menschen, die in den 20er oder 30er Jahren zur Welt kamen, benötigen nun eine Pflegeversorgung. Fast 60 Prozent der über 75-Jährigen können von einem traumatischen Kriegserlebnis berichten. Das zeigt eine Studie von 2010. Pflegeeinrichtungen müssen sich vermehrt auf pflegebedürftige Kriegsopfer einstellen. Gerade deswegen ist es umso wichtiger, dass Pflegeeinrichtungen aufmerksam sind und eine spezielle Behandlung anbieten.
Wer ist ein Kriegsopfer?
Kriegsopfer sind Personen, die durch Kriege physisch und psychisch gezeichnet sind und mit den Konsequenzen dadurch leben müssen. Darunter fallen auch die im Krieg gestorbenen Menschen. Wichtig für die Pflegeheime sind nicht nur die Kriegsopfer des zweiten Weltkrieges. Ältere Menschen mit Migrationshintergrund, die aus Bürgerkriegsregionen kommen, zählen auch zu den Personen, die im Pflegeheim Betreuung benötigen.
Die Spätfolgen des Krieges
Die Erinnerungen kehren oftmals erst im Alter wieder zurück. Dies berichten viele Angehörige. Gerade bei Menschen mit einer Demenz sind es Ängste, die plötzlich auftreten. Diese Ängste reichen von Bombenangriffen bis Bunkeraufenthalten. Auch Erinnerungen von Kälte, Hunger, Vergewaltigungen und Verletzungen kehren nach Jahren zurück. Diese Ängste und Erinnerungen wurden während und nach dem Krieg aus Scham totgeschwiegen. Deshalb ist es wichtig sich als Pflegepersonal mit den Erlebnissen der Kriegsopfer auseinanderzusetzen. Die kriegsgeschädigten Menschen haben so einen geeigneten Rahmen, um über ihre Schreckenserlebnisse zu sprechen. Dafür sollte das Pflegepersonal geschult werden, um besser mit diesen kriegstraumatisierten Menschen umgehen zu können und Verständnis für das Verhalten aufzubauen.
Rechtliche Hinweise
Nach dem Bundesversorgungsgesetz stehen den Kriegsopfern oder ihren Hinterbliebenen verschiedene Rentenleistungen zu. Diese sind unabhängig vom Einkommen und richten sich nach dem Grad der Schädigung.
Mehr Informationen:
Fürsorgeleistungen für Kriegsopfer
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