Hitzewelle: Tipps für Senioren

Was tun bei starker Hitze

Vor wenigen Monaten hat ganz Deutschland noch über Dauerregen gejammert und den Sommer herbeigesehnt. Jetzt ist er endlich da – aber mit sehr hohen Temperaturen. An manchen Orten in Deutschland drohen dieses Wochenende Temperaturen von bis zu 40 Grad. Droht ein neuer Jahrhundert-Sommer? Neue Rekord-Temperaturen sind laut Meteorologen noch nicht in Sicht, dennoch erinnert das aktuelle Wetter stark an die Hitzewelle von vor zehn Jahren. Die Hitzewelle 2003 zeichnete sich durch besonders hohe und anhaltende Hitze vom 01. bis 13. August aus. Der Jahrhundert-Sommer forderte viele Opfer: In Deutschland starben etwa 3.500 Menschen und in Europa insgesamt 75.000 Menschen durch das extreme Wetter. Besonders stark betroffen waren geschwächte Personen, wie Kranke und Senioren. In vielen Fällen waren nicht Herzversagen oder Kreislaufkollaps die Todesursache, sondern Lungenversagen. Für viele Klimatologen war die Hitzewelle 2003 ein Anzeichen für den Klimawandel. Viele Forscher gehen davon aus, dass solche extremen Temperaturen in Zukunft häufiger vorkommen können.

Warum sind Senioren bei Hitze besonders gefährdet?

Gerade Menschen über 60 Jahre sind durch extreme Hitze gefährdet. Der Körper alter Menschen nimmt hohe Temperaturen weniger wahr und reagiert verlangsamt auf starke Hitze. In der Regel reagiert der menschliche Körper auf Hitze mit Schwitzen. Doch gerade im Alter schwitzt der Mensch weniger und so kühlt der Körper weniger gut ab. Der menschliche Körper schützt sich vor Hitze durch das Öffnen von Blutgefäßen in der Haut. Außerdem kann er Wärme abatmen, denn auch die Lungen haben eine große Kontaktfläche zur abkühlenden Umwelt. Diese körperlichen Funktionen funktionieren im Alter nur noch eingeschränkt.

Tipps für Senioren bei Hitze:

Trinken, trinken, trinken

Trinken ist bei heißem Wetter besonders wichtig und zwar das richtige (kein Alkohol!). Gut geeignet sind stilles Wasser, Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen. Bei Senioren tritt der das Durstgefühl erst verspätet auf. Alte Menschen sollten sich am besten feste zentrale Trinkstationen einrichten, um sich so regelmäßig an das Trinken zu erinnern.

Auf Körpersignale achten

Auch gilt es, auf die Signale des Körpers bei Flüssigkeitsbedarf zu achten. Steigende Körpertemperatur, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwächen können auf Flüssigkeitsmangel hinweisen.

Leichte Kost statt Schweinshaxe

Bei großer Hitze sollten ältere Menschen besser auf fettiges Essen verzichten. Schwerverdauliche Kost verbraucht viel Energie und belastet den Kreislauf. Besser sind Salate, Obst, Gemüse, Fisch oder mageres Fleisch in kleinen Portionen. Das ganze natürlich Salzarm, da viel Salz dem Körper Wasser entzieht. Mehr Informationen zur richtigen Ernährung im Alter finden Sie in unserem Gesundheits-Ratgeber

Schatten und wenig Belastung

Bei starker Hitze sollten gefährdete Personen direkte Sonneneinstrahlung meiden und sich bei starker Hitze wenig Belasten. Gartenarbeiten und Einkaufen sollten entweder frühmorgens oder spätabends erledigt werden. Das gleiche gilt auch für Sport. An Tagen mit extremen Temperaturen sollten Senioren Menschenansammlungen meiden und möglichst keine langen Reisen planen. Besser ist es ruhige Tage zu planen mit vielen Ruhezeiten, wie einer ausgiebigen Siesta zur Mittagszeit.

Leichte Bewegung und Abkühlung

Bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung! Dies kann während der größten Hitze durch regelmäßige Abkühlung erfolgen, aber auch durch einen leichten Spaziergang in den Abendstunden. Leichte Bewegung fördert die Blutzirkulation und steigert die Abwehrkräfte.

Zweifel? Arzt konsultieren!

Gerade bei Vorerkrankungen oder erhöhtem Blutdruck, sollten Senioren vor drohenden Hitzewellen einen Gesundheitscheck bei ihrem Hausarzt machen. Dieser kann Blutdruck, Herz- und Lungenfunktionen und der Cholesterinwert kontrollieren und gegeben falls frühzeitig die passenden Medikamente zu verschreiben.

Die Redaktion von Wohnen-im-Alter.de wünscht Ihnen einen schönen und gesunden Sommer!

 

Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

3 Antworten

  1. Jay Ren sagt:

    Die Informationen, die Sie hier zum Thema betreutes wohnen mitteilen, sind sehr übersichtlich. Jetzt sollte ich eine bessere Entscheidung treffen können. Meiner Meinung nach sollte man dies immer auf eine gut informierte Weise tun.

  2. Bram sagt:

    Super Beitrag, vielen Dank! Ich habe mit meiner Frau auch schon über das Thema Pflegebetreuung gesprochen, da wir es beide sehr interessant finden.

  1. 12. August 2013

    […] Ernährung zu achten. Die Grundlage dafür ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gerade bei heißen Temperaturen merken ältere Menschen den Durst erst zu spät. Im Alter lässt der Durst deutlich nach. Empfohlen […]

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