IQD-Prüfer bitten zum Härtetest
Das Institut für Qualitätskennzeichnung von sozialen Diensten (IQD) hat im September alle drei Häuser der Wohngemeinschaft für Senioren zertifiziert. Damit haben die 130 Bewohner und 200 Mitarbeiter schriftlich, dass die Lebensqualität der Senioren im Mittelpunkt steht und die Angestellten einen guten Job machen.
Dazu muss man wissen, dass das 1996 in Filderstadt gegründete Institut umfassender und härter prüft als Heimaufsicht oder Medizinischer Dienst. So kommt es immer wieder vor, dass Häuser, die beim MDK Bestnoten erhalten, beim IQD sogar durchfallen. WGfS-Chefin Rosemarie Amos-Ziegler: „Wir unterziehen uns diesem Härtetest seit 2005 alle zwei Jahre, um Schwachstellen zu erkennen und vom Know-how der Prüfer zu profitieren.“
Das IQD stellt die Belange der Bewohner in den Mittelpunkt, nicht die der Betreiber oder Mitarbeiter, und geht dabei fachlich in die Tiefe. „Wir sichten auf jeder Station Pflegedokumentationen von Bewohnern, besuchen sie und führen nach Möglichkeit ein Gespräch, um damit die Qualität aller Teams zu erfassen,“ erläutert Gregor Vogelmann. Dabei wählt der Gutachter üblicherweise den Senior mit dem schwersten Krankheitsbild, um Defizite am ehesten zu erkennen.
Der Zertifizierer, der bundesweit rund 300 Häuser visitiert, lobt das Engagement der WGfS. Viele Häuser scheuten Kosten und Aufwand für das Verfahren, das zudem das Risiko in sich berge, dass Handlungs- und Veränderungsbedarf angemahnt werde. Vogelmann: „Weil der Laie Qualität gar nicht erkennt, sparen sich viele Häuser diesen Stresstest.“ Und die Bewohner selbst seien meist nicht in der Lage, Mängel zu artikulieren.
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