Pflegeversicherung: Richtig vorsorgen für den Pflegefall

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wächst stetig. Experten schätzen, dass es bereits in wenigen Jahren über vier Millionen deutsche Bürgerinnen und Bürger geben wird, die auf Pflege angewiesen sein werden. Da die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung im Pflegefall kaum ausreichen, ist eine private Pflegezusatzversicherung empfehlenswert. Die Regierung will die Pflege-Tagegeld-Versicherung ab 2013 sogar mit 60 Euro pro Jahr fördern, damit künftig mehr Deutsche für den Pflegefall vorsorgen.

Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung

Pflegebedürftige erhalten in Deutschland gesetzlich festgelegte Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung. Wie umfangreich diese Leistungen sind, ist zum einen von der Pflegestufe abhängig, die einem Pflegebedürftigen vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung zugeordnet wird. Zum anderen bestimmt die Art der Pflege, welche Pflegeleistungen einem Pflegebedürftigen zustehen. Jemand, der in häuslicher Pflege durch Angehörige oder Pflegefachkräfte versorgt wird, erhält andere Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung als ein Pflegebedürftiger, der teilweise oder ausschließlich in einer Pflegeeinrichtung betreut wird. In aller Regel fallen die gesetzlichen Pflegeleistungen jedoch zu gering aus, um alle anfallenden Kosten im Pflegefall zu decken. Um Angehörige nicht zu belasten und die eigenen Ersparnisse zu schonen, empfiehlt sich der frühzeitige Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung.

Private Pflegezusatzversicherungen

Davon gibt es drei Varianten: Die Pflegerentenversicherung, die Pflegekostenversicherung und die Pflege-Tagegeld-Versicherung. Alle drei Vorsorgeformen helfen dabei, die Lücken zu schließen, die durch die zu geringen gesetzlichen Leistungen im Pflegefall entstehen. Die Pflegerentenversicherung garantiert Versicherten für den Pflegefall eine monatliche Rente, die Pflegekostenversicherung übernimmt einen Anteil der Kosten, die für eine erforderliche Pflege entstehen. Bei der Pflege-Tagegeld-Versicherung erhalten Pflegebedürftige für jeden Pflegetag einen zuvor vereinbarten Geldbetrag von der Versicherung ausgezahlt. Damit sich mehr Deutsche für den Abschluss einer solchen Police entscheiden, will die Bundesregierung die Pflege-Tagegeld-Versicherung ab 2013 mit fünf Euro monatlich bezuschussen. Mit dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz, das der Bundestag am 29. Juni 2012 beschlossen hat, wird es zudem mehr Leistungen für Demenzkranke und eine Förderung von Pflege-Wohngruppen geben.

Pflege-Reform in Deutschland

Das neue Pflegegesetz verfolgt das Ziel, die Finanzierung der Pflege zukunftssicher zu gestalten und Pflegebedürftigen mehr Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Neben der staatlichen Förderung der privaten Pflegeversicherung, dem so genannten Pflege-Bahr, sieht die Pflege-Reform eine verbesserte Versorgung und mehr Leistungen für Menschen vor, die an Demenz erkranken. Damit Pflegebedürftige möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können, werden zusätzlich Wohnformen zwischen der ambulanten und stationären Betreuung durch das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz gefördert. Insgesamt 30 Millionen Euro stellt die Regierung bereit, um Wohngemeinschaften mit Pflegebedürftigen zu unterstützen. Mit der Pflege-Reform reagiert die Bundesregierung auf den demografischen Wandel. Die zahlreichen Förderungen durch den Staat wurden beschlossen, damit die Deutschen in der Zukunft besser für den Pflegefall abgesichert sind.

Gastautor

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Eine Antwort

  1. Ludger sagt:

    Danke für den ausführlichen Artikel zum Thema Pflegeversicherung. Frühzeitige Vorsorge ist natürlich unabdingbar. Deshalb ist es wichtig die richtige Pflegeversicherung zu wählen!

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