Demenzdorf Alzey: Baubeginn ab 2015?

Genehmigung für Demenzdorf noch in diesem Jahr?

Nach ursprünglicher Planung sollte das Demenzdorf in Alzey schon längst eröffnet sein. Doch seit Jahren befindet sich das innovative Konzept nach Model des Demenzdorfes de Hogeweyk in der Prüfung. Das Problem, das die zuständigen Stellen mit dem Konzept des Demenz-Dorfes haben, sei die heimrechtliche Bewertung. Zwischenzeitlich habe man sich zwar mit der Prüfbehörde darauf geeinigt, nach dem Paragrafen 17 des Landesgesetzes über Wohnformen und Teilhabe (LWTG) vorzugehen und das Dorf als Experimentierklausel zu genehmigen. Zusätzlich gab es offene Fragen, wer bei dieser Klausel die Kosten für die Unterbringung trägt. Denn bei einer ambulanten Einrichtung müsste der finanziell ohnehin gebeutelte Kreis bei Bedürftigen alleine für die Kosten der Unterbringung aufkommen. Bei einer stationären Einrichtung müsste das Land weniger übernehmen. Nach Meldung der Rein-Main-Post aus dem Juli sind die Projekt-Planer Bennewitz und Georgi zuversichtlich, noch in diesem Jahr die Genehmigung für ihr Projekt zu erhalten.

Demenzdorf Alzey nun eine stationäre Einrichtung?

Um finanziell Sicherheit zu haben, scheint eine Genehmigung als stationäre Einrichtung möglich zu sein. Der Status der Experimentierklausel soll aber erhalten bleiben. „Das Konzept soll beibehalten werden“, unterstreicht Yvonne Georgi in der Rhein-Main-Post. Dieser Weg muss nun noch mit den Pflegekassen abgestimmt werden. Doch hier gebe es bereits positive Signale. „Auch Landrat Görisch hat zugesagt, dass er die Umsetzung unterstützen wird, wenn es eine Einigung mit den Kostenträgern gibt“, so Bennewitz „Auch für uns muss irgendwann ein Schlusspunkt erreicht sein – so oder so“, zeigt Bennewitz Verständnis für die aufkommende Ungeduld in der Öffentlichkeit.

Kritik am Modell Demenzdorf

Die Nachfrage nach alternativen Betreuungsformen besonders beim Thema Demenz ist sehr groß. Dennoch sind solche Modelle nicht unumstritten. In solchen geschlossenen Welten wie einem Demenzdorf, erhalten Demente zwar eine passende Lebens-Umgebung, diese basiere aber auf einer Lüge und kanzle die Kranken von der realen Welt ab. Einer der bekanntesten Kritiker des Demenzdorf-Modells ist der Schweizer Pflegeheim-Leiter Michael Schmidel. Demenzdörfer werden nicht für die Kranken, sondern für die Gesunden eingerichtet, so seine Kritik gegen das Modell Demenzdorf.

Ob das Demenzdorf in Alzey wirklich kommt, bleibt abzuwarten. Aktuellere Informationen als der letzte Bericht aus der Rhein-Main-Post sind nicht zu finden. Auf der Webseite der Planer Bennewitz und Georgi gab es schon länger keine aktuellen Informationen. Seit kurzem ist die Webseite der Planer des Demenzdorfes www.bengeo.de  nicht mehr zu erreichen.

Mehr Informationen zur Demenz
Einrichtungen mit Demenzbetreuung in Deutschland

Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

3 Antworten

  1. Marietta sagt:

    Ach ja, ich finde das Modell sehr gut und erstrebenswert…..Alternative dazu wäre nur, die Angehörigen in Verantwortung zu nehmen, alles andere ist nur Makulatur !

  2. Marietta sagt:

    Ja, da streiten sich die Herren und Damen Politiker und Gesundheitslobbyisten darüber jahrelang ob das gut oder nicht gut sei. Derweil liegen in deutschen Pflegeheimen massenweise Bewohner massivst mit Medikamenten ruhiggestellt herum….da interessiert es niemanden ob das eine Lüge ist oder nicht…..mir wird schlecht wenn ich das oben lese, ehrlich !!!! Was macht ihr mit den alten Menschen, gönnt ihnen doch ein Leben in ihrer Welt…….jemand der fortgeschritten dement ist, lebt eh in seiner Welt….ergo kann man sie so sicher wie nur möglich machen. Alle Kommentare die anderes dazu sagen sind aus unserer Gehirnsicht entsprungen, geben nicht die Welt des dementen Bewohners wieder.

    GRuss von einer, die weiss wie es in deutschen Gesundheits und Alteninstitutionen ausschaut….

    • Lutz Krzysztofik sagt:

      Ich denke man sich hier sehr wohl namentlich vorstellen.

      Ja, es ist schon schauerlich, wie sich so manche Fachkräfte und auch Andere zu diesem Thema äußern.
      Ich hatte in den 80igern mit meinem Team begonnen so genannte gerontopsychatrische Gruppen (Stärke etwa 12 pro Gruppe) in den Tagesablauf eines 100 – Bettenhauses zu intergrieren und das damals mit großem Erfolg. Wir hatten uns einfach durchgesetzt. Ich war vor 4 Jahren auf einer Pflegemesse und musste miterleben, dass unsere Gesellschaft gegenüber den 80igern gewalte Rückschritte gemacht hat. Nunmehr beabsichtige ich wieder in den Seniorenberich zurüchzukehren, weil ich glaube, dass es noch vieles umzusetzten gibt.

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