Auffrischimpfung ab September

Die Gesundheitsministerkonferenz hat Anfang August beschlossen, dass ab September Älteren und Pflegebedürftigen eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus angeboten wird. In Bayern und Hessen begann die dritte Immunisierung bereits.

„Die Impfzentren und die niedergelassenen, behandelnden Ärzte können in Bayern schon jetzt Auffrischungsimpfungen anbieten“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Immer mehr Bundesländer beginnen jetzt mit einer konkreten Planung der Drittimpfung für über 80-Jährige, pflegebedürftige und immunschwächeerkrankte Menschen, sowie für Pflegeheimbewohner.

Drittimpfung ab September für bestimmte Personengruppen möglich | Quelle: Gustavo Fring – Pexels

Voraussetzung einer Auffrischimpfung durch die behandelnden Ärzte*innen ist, dass die Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt sowie die Priorisierung der Risikogruppen. Unabhängig davon mit welchem Impfstoff die erste Impfserie abgeschlossen wurde, ist eine Drittimpfung mit mRNA-Impfstoff vorgesehen.

Gesundheitsminister Holetschek empfahl, dass sich die Impfzentren und niedergelassenen Ärzte zunächst auf die Menschen in den Pflegeeinrichtungen konzentrieren sollten, „Denn dort leben die Menschen, die zuerst geimpft wurden“, so der Minister. Bisher ungeimpfte Mitarbeiter der Einrichtungen können sich so unbürokratisch mitimpfen lassen, „wenn ein mobiles Team für Auffrischungen vorbeikommt.“

Dennoch betonte Holetschek, dass weiterhin Erst- und Zweitimpfungen höchste Priorität haben: „Die Auffrischungsimpfungen werden nicht zu Lasten der Erst- und Zweitimpfungen gehen. Wir haben genügend Impfstoff. Erstimpfungen haben weiterhin höchste Priorität.“

Für die Auffrischungen seien mobile Teams in Alten- und Pflegeeinrichtungen geplant. Laut Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) werden die Impfzentren in den Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen Ende September aufgelöst. Stattdessen wird es in jeder Kommune sogenannte „koordinierende Covid-Impfeinheiten“ geben. Diese sollen vor Ort dezentrale Impfaktionen und auch Auffrischungsimpfungen in Altenheimen organisieren.

Auch Berlin und Brandenburg bereiten sich auf die Drittimpfungen ab September vor.


Warum ist eine Auffrischimpfung nötig?

Erste Studien ergaben, dass bei bestimmten Gruppen wie Senioren, immungeschwächten und pflegebedürftigen Menschen der Impfschutz nach einiger Zeit nachlässt. Dementsprechend bekommen diese Personengruppen nach mindestens sechs Monaten eine Drittimpfung.

Eine offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) steht allerdings noch aus, da ihr dafür noch notwendige Daten fehlen. Das Bundesgesundheitsministerium ist demnach gebeten worden, schnellstmöglich die Aufklärungsbögen für Auffrischungsimpfungen anzupassen.

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