Die neue Studie bestätigt es: 2022 – und noch immer kein flächendeckender WLAN-Empfang in allen Pflegeheimen

WLAN in Pflegeeinrichtungen – eine Investition in die Zukunft 

In Pflegeeinrichtungen ist es heutzutage unerlässlich ein zuverlässiges und leistungsstarkes WLAN-Netzwerk zur Verfügung zu haben. Denn immer mehr Menschen nutzen in ihrem Alltag digitale Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops. Auch ältere Menschen wollen heutzutage von den Vorzügen der digitalen Welt profitieren.  

Laut dem D21-Digital-Index 2021/2022 nutzen 93 % der Babyboomer, 81 % der Nachkriegsgeneration und 52 % der Generation bis 1945 das Internet. Vier von Fünf Personen der Nachkriegsgeneration (Alter 66-75 Jahre) sind online und 71 % von ihnen besitzen ein Smartphone. Bei der Generation bis 1945 besitzen 42 % ein Smartphone, während 45 % mit einem einfachen Handy erreichbar sind. Obwohl diese Generation mit Abstand die meisten Offliner*innen hat, nutzen dennoch etwa die Hälfte von ihnen Internetrecherchen, lesen E-Mails und verfügen über ein digitales Basiswissen. 

Internetnutzung verschiedener Gruppen in Deutschland | Quelle: D21-Digital-Index 2021/2022

Da 92 % der Nachkriegsgeneration Rentner*innen sind und sich alle Menschen der Generation bis 1945 im Rentenalter befinden, können wir also darauf schließen, dass der Großteil unserer Senior*innen das Internet regelmäßig nutzt. Ältere bzw. Pflegebedürftige Menschen haben demnach auch ein Interesse daran und sind angewiesen darauf, dass in Pflegeheimen ein funktionierendes WLAN vorhanden ist. Dennoch zeigte eine WLAN-Studie in deutschen Pflegeheimen von Pflegemarkt.com, dass im Juni 2022 noch immer kein flächendeckender WLAN-Empfang in allen Pflegeheimen angeboten wird. Bisher verfügen nur 56 % der Heime über Internet. 


Ergebnisse der WLAN-Studie in Pflegeheimen in Deutschland 

2018 

Pflegemarkt.com hat bereits 2018 die erste WLAN-Studie in Pflegeheimen in Deutschland veranlasst, indem sie 575 Heimleiter und Pflegedienstleitungen von Pflegheimen in einer Telefonumfrage nach der WLAN-Verfügbarkeit befragten. Damals kam heraus, dass nur 37 % der befragten Einrichtungen ihren Bewohner*innen eine WLAN-Nutzung anbieten, wobei über 80 % von ihnen diese Leistung extra berechnen. Nur 6 % gaben damals an einen kostenlosen WLAN-Zugang zur Verfügung zu stellen.  

Ergebnisse der WLAN-Studie 2018 | Quelle: Pflegemarkt.com

Zudem war damals die WLAN-Verteilung nicht flächendeckend gleich. Während in Stadtstaaten wie Hamburg (56 %) und Berlin (67 %) mehr als die Hälfte der Pflegeeinrichtungen über WLAN verfügen, gab es in 80 % der Einrichtungen in Baden-Württemberg und Bayern keinen Internetanschluss.  

Als letztes fand die Studie 2018 heraus, dass vermehrt in neuen Pflegeeinrichtungen (46 %), deren einrichtungseinheitlicher Eigenanteil und Investkosten über den durchschnittlichen 957lagen, WLAN angeboten wurde, als in kostengünstigeren Heimen (33 %).  

2022 

Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie 2018 wurden im Juni 2022 8.722 der 11.700 Pflegeheime erneut zur Internetverfügbarkeit befragt. Hierbei kam heraus, dass mittlerweile 56 % der befragten Heime über einen Internetzugang verfügen. In den letzten vier Jahren ist also ein stetiger Internetzuwachs in den Pflegheimen zu verzeichnen.

Ergebnisse der WLAN-Studie 2022 | Quelle: Pflegemarkt.com

In der diesjährigen Studie kam neu hinzu, dass die Internetverfügbarkeit der Top 30 Betreiber analysiert wurde. Dabei schnitt Deutsche Wohnen mit 89 % WLAN-Verfügbarkeit am besten ab, dicht gefolgt von Alexianer (88 %), VidaCura (80 %), Dorea (79 %) und Alloheim (67 %).  

Internetverfügbarkeit bei den Top 30 Pflegebetreibern 2022 | Quelle: Pflegemarkt.com

Die Vorteile von WLAN für Pflegeheime 

WLAN in Pflegeeinrichtungen bietet zahlreiche Vorteile für Bewohner, Angehörige, Besucher, Personal und Einrichtungsleiter. 

  • Zum einen können Bewohner dank WLAN jederzeit mit ihren Angehörigen in Kontakt bleiben. Auch wenn sie nicht mehr in der Lage sind, selbst zu gehen oder zu stehen, können sie mithilfe von WLAN per Videochat oder Telefonate mit ihnen sprechen und so ein Gefühl der Nähe aufbauen. Dank der Vernetzung können die Bewohner zudem zum Beispiel im Internet surfen, E-Mails checken oder soziale Netzwerke nutzen. Aber auch smarte Systeme wie Betten, Sturzmelder und sonstige Smart Home-Geräte können von den Bewohner*innen einfacher benutzt und bedient werden. Zudem erleichtern sie dem Personal die Arbeit. 
  • Ein solches Netzwerk ist nicht nur für die Bewohner selbst wichtig, sondern auch für Angehörige oder Freunde, die mit ihnen in Kontakt bleiben möchten – vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie waren Videoanrufe hilfreich und beliebt. Angehörige können zudem beruhigt sein, da sie jederzeit die Möglichkeit haben, mit dem Pflegepersonal in Kontakt zu treten und sich über den Zustand ihrer Familienmitglieder zu informieren.
  • Auch für Besucher bietet ein funktionierendes WLAN in Pflegeheimen viele Vorteile: Sie können sich bequem in das Netzwerk einloggen und dann über ihre Geräte den Kontakt zur Außenwelt aufnehmen, um so eine zusätzliche Brücke zwischen Pflegebedürftigen und Angehörigen, welche weiter weg wohnen, zu schlagen. Es besteht die Möglichkeit einfach und kostenlos das WLAN zu nutzen, um Orte, Attraktionen, Restaurants, Apotheken, Läden etc. in der Nähe zu recherchieren oder um zu schauen, ob es an dem Tag an dem sie die Pflegeeinrichtung besuchen, besondere Veranstaltungen gibt.
  • Darüber hinaus erleichtert das WLAN Ihnen und Ihrem Pflegepersonal die Arbeit, stellt eine wichtige Informationsquelle dar und wird zur digitalen Dokumentation genutzt.  

„Eine leistungsfähige technische Infrastruktur — wie z.B. WLAN — ist aus unserer Sicht eine sehr sinnvolle, wenn auch nicht zwingend notwendige, Voraussetzung für die umgehende Umsetzung einer schnellen Implementierung verfügbarer innovativer Hilfsmittel in der Pflege. Gerade bei der einfachen Installation unserer SMART Care Control Pflegebetten wünschen wir uns eine stärkere Verbreitung solcher Infrastruktur.“ 

Dr. Stefan Kettelhoit, Geschäftsführer der Hermann Bock GmbH
  • Durch die Nutzung von Online-Portalen, wie Wohnen-im-Alter.de, ist es möglich verschiedene Einrichtungsangebote sowie deren Bewertungen miteinander zu vergleichen und so die bestmögliche Entscheidung für die Pflegebedürftigen treffen zu können. Dies ist vor allem für Angehörige ein Vorteil, bietet aber auch für Pflegeeinrichtungen, die über einen Internetanschluss für Bewohner*innen verfügen, eine Möglichkeit zu punkten. Da bisher erst 56 % der Pflegeheime in Deutschland über WLAN verfügen sollten Sie unbedingt mit einem Internetanschluss in ihrer Zimmer-Ausstattung und Einrichtung werben, soweit diese bereits vorhanden oder in Planung ist. Ihre Pflegeinrichtung wird nicht nur für Bewohner*innen sondern auch für Jobsuchende herausstechen und Sie attraktiver machen. Auf unserem Online-Pflegeportal Wohnen-im-Alter.de können Sie kostenlos Ihre Pflegeinrichtung registrieren und ganz einfach das Merkmal „Internetzugang“ aktivieren.  


Fazit: WLAN in Pflegeeinrichtungen ist eine sinnvolle Investition 

Pflegeeinrichtungen, die über ein WLAN-Netzwerk verfügen, bieten Ihren Bewohnern und Angehörigen eine Reihe von Vorteilen. Dennoch verfügen gerade einmal etwas über die Hälfte (56 %) aller Pflegeheime in Deutschland über WLAN.  

Um das eigene Arbeitsumfeld für Sie und Ihr Pflegepersonal, aber auch die Lebenssituation für Ihre Bewohner*innen und Besucher*innen zu erleichtern, ist es wichtig, dass Pflegeheime bereits heute in ein leistungsfähiges und zuverlässiges WLAN-Netzwerk investieren. So können Sie als moderne, attraktive Pflegeeinrichtung herausstechen, wo sich die Bewohner*innen auf die digitalisierte Zukunft vorbereiten und entspannt in den Genuss der Vorzüge der Technik kommen können. 

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