Werden Alte ins Ausland abgeschoben?
Ein Kommentar zum heutigen BILD-Titel:
Die BILD-Zeitung ist bekannt dafür, dass Wahrheiten so lange verbogen werden, bis daraus reißerische Schlagzeilen werden. Mit der heutigen BILD-Titel-Schlagzeile „Weil Pflege in Deutschland zu teuer ist: So werden Alte ins Ausland abgeschoben“ hat die BILD-Zeitung sich wieder selbst übertroffen. Der Titel suggeriert, dass aufgrund der hohen Kosten der Pflege in Deutschland, immer mehr Senioren ins Ausland abgeschoben werden. Belegt wird diese Behauptung mit der Statistik der Deutschen Rentenversicherung, dass 10.000 Rentner in osteuropäischen Staaten leben. Im Vergleich zu 17 Millionen Rentenbeziehern und 2,34 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland ist dies bereits eine sehr geringe Zahl. Allein von dieser Zahl schon einen Trend abzulesen, ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Noch haarsträubender ist die Schätzung der BILD-Zeitung, dass etwa ein Drittel der 10.000 Senioren in osteuropäischen Pflegeheimen untergebracht seien.
BILD-Zahlen zu Pflegebedürftigen im Ausland frei erfunden
Diese „Schätzung“ wird in dem Bericht nicht erläutert, noch durch einen Verweis auf eine Studie belegt. Selbst wenn diese Zahl stimmen würde, wären nur etwa 0,1 Prozent der Pflegebedürftigen in osteuropäischen Pflegeheimen untergebracht. Die viel naheliegendere Vermutung, dass ein Großteil der deutschen Auslandssenioren aufgrund von familiären oder anderen Gründen freiwillig im Ausland lebt, kommt der BILD-Zeitung nicht. Grund für den neuen Abschiebungs-Trend seien die im Vergleich zu den osteuropäischen Ländern zu hohen Pflege-Kosten in Deutschland. Hier offenbart der BILD-Autor der Titelgeschichte seine vollkommene Pflege-Unkenntnis. Nicht immer ist Pflege in osteuropäischen Staaten günstiger als in Deutschland! Denn laut einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes aus dem Jahre 2009, zahlt die Pflegekasse im Ausland auch bei Unterbringung in einem Pflegeheim, dass geringere Pflegegeld.
Pflege in Osteuropa wirklich günstiger?
Als Rechen-Beispiel: Bei Pflegestufe 2 übernimmt die Pflegekasse in Deutschland 1.279 € im Monat bei stationärer Pflege, im Ausland nur 440 €. Das Pflegeheim im Ausland müsste also 839 € günstiger sein, ohne Beachtung der Sozialleistungen wie „Hilfe zur Pflege“ oder Pflegewohngeld, auf die Rentner in Deutschland zusätzlich Anspruch haben. Zurzeit beziehen nach aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamtes 400.000 Senioren „Hilfe zur Pflege“ und werden nicht wie die von der BILD-Zeitung behauptet angeblichen 3.000 Senioren nach Osteuropa abgeschoben. Pflege im Ausland kann sich im Einzelfall lohnen, wenn der Pflegebedürftige in Deutschland keinen Anspruch auf Pflegewohngeld oder „Hilfe zur Pflege“ hätte und Angehörige einen Großteil der Pflege-Kosten tragen müssten. Ebenfalls lohnen kann sich die Pflege im Ausland, wenn der Pflegebedürftige ursprünglich aus diesem Land stammt. Denn im Alter oder gerade bei Demenz können Einwanderer ihre erst später erlernten Sprachkenntnisse wieder verlieren. Das ausländische Pflegeheim sollte aber möglichst gut angebunden und grenznah sein, damit Angehörige und Bekannte nicht den Kontakt verlieren.
Mehr zum Thema Pflege im Ausland im Seniorenratgeber
Trend-Thema Pflege im Ausland?
Gibt es wirklich einen Trend, dass immer mehr Alte aufgrund von Pflegebedürftigkeit im Ausland gepflegt werden? Wohnen-im-Alter.de ist mit bis zu 14.000 Besuchern täglich das größte Portal zum Thema Pflege in Deutschland. Pflegeheime im Ausland sind seit etwa vier Jahren auf dem Portal vertreten. Auf Wohnen-im-Alter.de verzeichnen deutsche Pflegeheime etwa 800.000 Seitenaufrufe pro Monat, Pflegeheime im Ausland etwa nur 10.000 Seitenaufrufe im Monat. Die Zahl der Seitenaufrufe von Pflegeheimen im Ausland hat sich in den letzten vier Jahren verzehnfacht. Grund dafür ist zum Einen, das gestiegene Angebot an stationären Einrichtungen im Ausland, zum Anderen die Zunahme der Berichterstattung über Pflege im Ausland. Erst im Sommer löste ein WDR-Bericht über „Pflege in Thailand“ eine starke Such-Nachfrage nach solchen Angeboten aus. Auslöser für den aktuellen Medien-Hype sind die erschreckenden Zahlen statistischen Bundesamtes, dass 400.000 Deutsche ihre Pflege nicht bezahlen können. Nachdem Günther Jauch das Thema in seiner Talk-Runde äußerst oberflächlich behandelt hatte (ÄrzteZeitung: Jauch scheut die Tiefen der Pflege), versuchen auch andere Medien mit dem Thema Pflege im Ausland Auflage zu machen. Leider wird dabei nur selten fundiert recherchiert und die Pflege in Deutschland als schlecht, teuer und unmenschlich abgestempelt. Vorurteile mit den Pflege in Deutschland oft zu kämpfen und welche die Pflege nicht verdient hat. Die stigmatisierende Berichterstattung trägt zum schlechten Image der Pflege bei – eine der Ursachen des aktuellen Fachkräftemangels in der Altenpflege.
Bildquelle: Startseite Bild.de vom 12.11.2012
@Alexander – Nichts fuer Ungut!
@Jake – Danke für die Lorbeeren!
@Charlie: Eigentlich wollte ich an Dich nicht mehr Worte richten, als an die BILD-Zeitung, aber wer keine Ahnung vom deutschen Pflege und Gesundheitssystem hat und sich erdreistet eine ganze Branche als Menschenfeindlich zu bezeichnen, ohne jemals ein Altenheim betreten zu haben oder wahrscheinlich auch nur einmal einen Menschen gepflegt zu haben, verdient mehr Worte als Dein Klopapier 😉
Die Verschwörungstheorie bezog sich vor allem auf deine Quelle „Nachrichtenspiegel“, in der behauptet wird das der Massenexport der Alten in den Osten bevorsteht, wo diese die Euthanasie per ans Bett-Fesselung erwartet. Nur mal ein paar Zahlen, um diese Horror-Vision (die man aufgrund seiner zehnfachen BILD-Qualität getrost in die Kategorie Verschwörungstheorie einteilen kann): An der Grenze zu Deutschland gibt es 1 von einer deutschen gemeinnützigen Pflegekette erichtetetes Pflegeheim und zusätzlich noch ein paar privat betriebene Einrichtungen. Geplant sind noch einzelne Einrichtungen in Osteuropa ausschließlich von privaten Firmen. Im Vergleich dazu gibt es in Deutschland etwa 13.000 Pflege- und Seniorenwohn-Einrichtungen und jährlich werden in Deutschland hunderte Pflegeheime, Betreute Wohnanlagen, Mehrgenerationenhäuser, (ab 2013 staatlich geförderte) Senioren-WGs, Demenzdörfer gebaut. Wer wirklich glaubt, dass in Zukunft die 3 bis 4 Millionen Pflegebedürftigen in etwa zwei Dutzend Einrichtungen exportiert werden (da wird es bestimmt schön kuschelig!) lebt in einer aus meiner Sicht realitätsfernen Gedankenwelt.
Interessant finde ich auch die Behauptung, dass es ein „Leichtes“ sei, gute Pflege ohne jegliche Gewalt-Übergriffe weder im stationären Bereich noch in der häuslichen Pflege für alle zu ermöglichen. Auf die Finanzierung deines Master-Plans bin ich gespannt! Wahrscheinlich sind Verstaatlichung aller Pflege-Einrichtungen, Banken und Dax-Unternehmen sowie Zwangskollektivierungen die Heilmittel. Ein Glück, dass die „neoliberalen Blockparteien“ das noch verhindern 😉
Natürlich ist jeder Gewaltfall in der professionellen Pflege ein Fall zu viel. Zurzeit findet eine generelle Verteufelung der Pflege-Einrichtungen in den Medien statt, mit Verweis auf solche Märchen, wie das Alte Menschen ins Ausland abgeschoben werden. Pflege ist eine große Herausforderung und Gewalt gibt es auch gegenüber Pflegekräften. Die Dunkelziffer der Gewalttaten in der Pflege durch Angehörige (Ursache meist Überforderung) ist laut Schätzungen um ein vielfaches höher als bei professioneller Pflege. Natürlich würde mehr Geld für Pflege in Deutschland helfen! Aber um in Zukunft mehr Fachkräfte, die besser ausgebildet und bezahlt werden, zu ermöglichen, müssten die Lohn-Nebenkosten deutlich erhöht werden. Da nur die wenigstens Deutschen dazu bereit sind mehr für die Pflege in Deutschland zu zahlen, weil das Thema Pflege von den meisten Menschen so lange verdrängt wird, bis diese oder Angehörige zum Pfelgefall werden, wird sich in den nächsten Jahren leider nur wenig ändern.
Trotz aller Meinungsunterschiede wünsche ich Euch einen langen. gesunden Lebensabend mit menschenwürdiger, liebevoller, selbstgewählter Pflege!
@ Alexander
Ganz schoen zynisch, deine Antwort auf Charlies Beitrag. (nur mal auf den ersten Absatz verweisend)
Nicht nur aus meiner Sicht, sondern vor allem aus der Sicht divers alter, als auch ansonsten Gepeinigter, kann man wohl kaum verharmlosender argumentieren.
Diese Realitaet hat mit „Sarkasmus und Verschwörungstheorien“ absolut nichts gemein. Dafuer leiden viel zu Viele. … und waere nicht schon Einer … Einer zuviel?
Jake
Lieber Alexander,
der entlarvende Begriff „Weltverschwörungs-Niveau“, mit dem Sie auf meine kleine Kritik mit vielen Worten reagiert haben, obwohl „man sich darauf nicht einlassen“ müsse, spricht Bände, so dass ich meinerseits lieber schweige und auf das bereits Geschriebene verweise.
Ein alter, pflegebedürftiger Mensch, der über kein größeres Vermögen verfügt, ist in diesem Land heute einer schlimmeren Willkür ausgesetzt als jedes Hartz-Terror-Opfer.
Ich wünsche es nicht den schlimmsten meiner Feinde, diesem furchtbaren System ausgeliefert zu werden.
Mehr will ich zu Ihrer inhaltlosen Erwiderung nicht schreiben – abgesehen von der Bemerkung, dass „Zivilcourage“ gewiss nicht staatlich zu erbringende (also einklagbare und damit verbindliche) Leistungen zu ersetzen vermag. Es wäre ein Leichtes, wieder eine staatlich organisierte gute Pflege von Alten und Kranken aufzubauen (wie es sie ja ansatzweise bereits einmal gab), die auch den Pflegenden eine gute Bezahlung und Absicherung garantiert – Profit von Dritten ist da weder sinnvoll, noch nachvollziehbar. Das ist aber nicht umsetzbar mit diesen rot-grün-schwarz-gelben neoliberalen Blockparteien, die uns so kontinuierlich terrorisieren.
Und Horrormeldungen aus deutschen Altenheimen sind natürlich nur „bedauerliche Einzelfälle“ – sicher. Und ganz gewiss hat auch niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen. Regierung und Schein-Opposition haben nur eines im Sinn: das Wohl der deutschen Bevölkerung. Und die Sonne kreist um die Erde.
Und ich bin ein Verschwörungstheoretiker. Halleluja.
Vielen Dank für Ihre interessante Antwort, aber ich denke auf dieses Weltverschwörungs-Niveau muss man sich nicht einlassen. Eine systematische Abschiebung von Menschen (abgesehen von Asylbewerbern, die zu wenig Rechte haben) würde in Deutschland gegen das Grundgesetz verstoßen. Auch wenn die Demokratie in Deutschland in den letzten Jahren sehr gelitten hat, ist Deutschland ein Rechtsstaat. Für solche Pläne gibt es keine Belege, außer vielleicht im Internet, wo man für fast alles eine Quelle finden kann, auch für eine neoliberale Verschwörung der Illuminaten 😉
Was zurzeit die Strategie der Politik ist, die Pflege stärker auf die Angehörigen zu verlegen, um die dramatische Kostensteigerung abzufedern. Gute Pflege in Deutschland erhalten auch die Menschen ohne Geld (zurzeit 400.000 Menschen). Nicht jedes Pflegeheim ist ein Folterinstitut, wie es in den Medien dargestellt wird, die Sie so gerne als Toilettenpapier benutzen, welche aber anscheinend dennoch zu Ihrer Meinungsbildung beitragen. Wie viele Altenheime haben Sie schon von innen gesehen? Mit wie vielen Pflegebedürftigen und Altenpflegern haben Sie schon gesprochen, um die Pflege als grauenhaftes, menschenfeindliches System zu bezeichnen?
Es gibt viele Probleme in der Pflege: zu viel Bürokratie, schlechte Bezahlung und falsche Kontrollsysteme. Ein Großteil der Pfleger machen ihre Arbeit mit Erfüllung und Stolz. Hauptproblem ist in Deutschland die geringe Wertschätzung von „Frauen-Berufen“ wie Pflegern oder Erziehern, an die immer höhere Anforderungen gestellt werden bei niedriger Entlohnung. Ich empfehle Ihnen folgenden gut recherchierten Beitrag zu Gemüte zu führen, der zum Einen die Probleme der Pflege zeigt, zum Anderen aber auch das hohe Engagement von Altenpflegern http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/die-story/pflegeheim-monopoly-wenn-der-alte-mensch-zur-ware-wird?documentId=12433788
Die Berichterstattung in den Boulevard-Medien sollte nicht ignoriert werden, da viele Menschen diese Medien rezipieren und sich so ihre Meinung bilden. Gerade ist es Mode geworden, möglichst viele Horrorgeschichten zu präsentieren, um damit Auflage zu machen. Die wirklichen Ursachen für diese Fälle von Gewalt werden nicht oder nur am Rande erwähnt. Die aktuelle Berichterstattung trieft vor Unkenntnis und falschen Behauptungen. Natürlich ist jeder Vorfall ein Fall zu viel, aber eine ausgewogenere Berichterstattung wäre wünschenswert.
Und was sind die Alternativen zur professionellen Pflege?
Ist die häusliche Pflege besser? Wie viele Menschen sind mit der Pflege Ihrer Angehörigen überfordert? Wie hoch ist die Dunkelziffer von Gewalt bei Pflege von Angehörigen? Wie viele entscheiden sich für eine illegale ausländische Hilfskraft – mit Gefahr für den Pflegebedürftigen und der Hilfskraft?
Wir stehen in Deutschland vor großen Herausforderungen und in Zukunft wird viel Zivilcourage und Menschlichkeit gefragt sein, um die Probleme zu bewältigen. Sich in Sarkasmus und Verschwörungstheorien zu flüchten, hilft kaum weiter…
Mit Verlaub – es versteht sich von selbst, dass der „Artikel“ der BLÖD-„Zeitung“ frei von jeder seriösen Information ist; das macht schließlich den Kern dieses Propagandablattes aus. Ihre Erwiderung hier steht diesem unterirdischen Niveau aber leider in nichts nach – denn dass im zusammenbrechenden Kaptitalismus stets alle Wege ausgeschöpft werden, um die Profite der „Elite“ so lange wie möglich zu erhalten, sollte aus der Weltgeschichte hinreichend bekannt sein. Die drohende Abschiebung Pflegebedürftiger ist in der Tat eine erhebliche Gefahr für viele Menschen – nicht nur in Deutschland. Es geht also nicht um die heutigen Zahlen, sondern um die perfiden Pläne, die in dieser Hinsicht von der neoliberalen Bande geschmiedet werden.
http://www.nachrichtenspiegel.de/2012/10/28/akute-warnmeldung-ausburgerung-von-hilflosen-armen-in-grosem-stil-geplant/dontfollow
Im Übrigen tragen Sätze wie der folgende nicht zum guten Verständnis Ihres Textes bei: „Vorurteile mit den Pflege in Deutschland oft zu kämpfen und welche die Pflege nicht verdient hat.“ Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind Sie der Auffassung, die Pflegesituation in Deutschland sei im Großen und Ganzen in Ordnung, allerdings herrsche ein „Fachkräftemangel“. Beides ist leider falsch – eine einigermaßen zufriedenstellende Pflege erhalten hierzulande nur gut betuchte Menschen, die sich entsprechende „Dienstleistungen“ dauerhaft leisten können – alle anderen (also die große Mehrheit) sind einem grauenhaften, menschenfeindlichen System ausgesetzt, das in den Niedrigstlohnsektor gezwungen wurde und sowohl für die dort Beschäftigten, als auch für die Pflegepersonen vollkommen unzumutbar und unerträglich geworden ist. Dieser Prozess ist nach wie vor im vollen Gange, und die zunehmende Gefahr der drohenden Abschiebung von Pflegefällen ist sehr real.
Es gibt auch keinen herbeifantasierten „Fachkräftemangel“ in der Pflege – sondern lediglich zu wenige Menschen, die sich für einen völlig lächerlichen Lohn einer solchen psychisch und physisch auslaugenden Schwerstarbeit aussetzen (also sich gnadenlos ausbeuten) lassen möchten. Das gilt inzwischen nicht mehr nur für die Pflege, sondern auch für alle anderen Bereiche – beispielsweise für Krankenhausärzte:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=15098
Jens Berger schreibt dort: „Grund für die Ärzteknappheit ist nicht der Fachkräftemangel, sondern die mangelnde Bereitschaft des Gesundheitssystems, seine Mitarbeiter ordentlich zu bezahlen und für angemessene Arbeitsbedingungen zu sorgen.“ – Prägnanter kann man das kaum formulieren.
Es ist mir ein Rätsel, wieso ein Blog, das sich dem „Wohnen im Alter“ verschrieben hat, auf diesen neoliberalen Propagandazug blind aufspringt, anstatt tatsächlich die berechtigten Interessen alter Menschen zu vertreten. Die BLÖD-„Zeitung“ sollte – nicht nur bei diesem Thema – einfach außen vor bleiben – man bezieht sich ja auch nicht auf die Färbung eines benutzten Toilettenpapiers, wenn man übers Kochen schreibt.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hat auf die Berichterstattung auf die Berichterstattung reagiert und präsentierte die tatsächliche Zahl der Pflegebedürftigen in EU-Staaten: http://www.all-in.de/nachrichten/deutschlandundwelt/Deutschland-Welt-Minister-5-000-Pflegeberechtige-erhalten-Hilfe-im-EU-Ausland;art15808,1228367
Im gesamten europäischen Ausland erhalten 5.000 Deutsche Pflegeleistungen. Wenn man diese Zahl mit der hohen Anzahl von Rentenbeziehern in EU Staaten vergleicht (laut der Statisitk der Deutschen Rentenversicherung etwa 140.000 Rentner, davon alleine 50.000 in Spanien), kann die Zahl der Pflegebedürftigen in Osteuropa als sehr gering eingeschätzt werden. Wahrscheinlich befinden sich maximal ein paar hundert Deutsche zur Pflege in Osteuropa. Die Meisten Pflegelesitungs-Bezieher befinden sich wahrscheinlich freiwillig im Ausland, wie das Beispiel Spanien zeigt. Von den 50.000 ausgewanderten Rentnern, wird der Großteil bei Pflegebedürftigkeit nicht zurück nach Deutschland wollen, sondern Pflege in Spanien in Anspruch nehmen. Der Großteil der EU-Pflegeleistungs-Bezieher befindet sich wahrscheinlich in beliebten Auswanderungs-Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich oder Österreich.