Pflegetag 2014: Sozial- und Gesundheitsminister für generalisierte Pflegeausbildung
Die Pflegeminister aller Bundesländer setzen sich immer stärker für eine generalisierte Pflegeausbildung ein. Nachdem der neue Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zur Eröffnung des 1.Deutschen Pflegetages vor 1000 Zeugen bekundet hat, sich „mit aller Kraft für bessere Arbeitsbedingungen der Pflegenden einsetzen“ zu wollen, unterstreicht zum Abschluss Rheinland-Pfalz Sozialminister Alexander Schweitzer die Bedeutung der generalisierten Ausbildung.
Pflege: die soziale Frage der 21. Jahrhunderts“
Auf dem 1.Deutschen Pflegetag sagte Sozialminister Alexander Schweitzer heute in Berlin: „Die ‚Herausforderung Pflege‘ wird nicht nur vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der sich verschärfenden Versorgungslage in der Pflege künftig die gesellschaftliche und gesundheitspolitische Debatte beherrschen, sie wird zu der „sozialen Frage des 21. Jahrhunderts“ in Deutschland.“ Schweitzer begrüßte daher die Einrichtung des ab 2014 jährlich stattfindenden Deutschen Pflegetages als zentrales Forum für den notwendigen interdisziplinären Dialog. Um der „Herausforderung Pflege“ zu begegnen, ist es nach Auffassung des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministers dringend notwendig, eine generalisierte Pflegeausbildung auf den Weg zu bringen. „Die rheinland-pfälzische Landesregierung unterstützt aktiv das Vorhaben der Bundesregierung, die Ausbildungen in den drei Pflegefachberufen – der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege – durch ein neues Berufsgesetz grundlegend zu modernisieren und diese zusammenzuführen. Dadurch wird die Pflegeausbildung moderner und attraktiver gestaltet, da sie ein breites Grundlagenwissen in allen Pflegebereichen vermittelt“, betonte Schweitzer in seiner Rede.
Was ist die Generalisierte Pflegeausbildung?
Das Konzept der Generalistischen Pflegeausbildung startete in Hamburg als Modellversuch im Oktober 2003. Die bisherigen getrennten Ausbildungen Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege wurden in einer dreieinhalb jährigen Ausbildung zusammengefasst. Der Ausbildungsschwerpunkt liegt dabei auf der Krankenpflege mit 50% Anteil, jeweils 25% beziehen sich auf Altenpflege und Kinderkrankenpflege. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, nach der staatlichen Prüfung in allen 3 Bereichen tätig werden zu können. Angesichts eines allgegenwärtigen Fachkräftemangels macht eine Generalistische Pflegeausbildung durchaus Sinn. Dennoch gibt es auch Kritik: Durch die generalistische Ausbildung wird befürchtet, dass auch die Einstiegsbedingungen in den Pflegeberuf angehoben werden. So könnten viele Menschen ausgeschlossen werden, die durch soziale Fähigkeiten gut für den Pflegeberuf geeignet wären. Kritik gibt es auch am Schwerpunkt der Krankenpflege in der Generalistischen Ausbildung. Die Generalistischen Pflegeausbildung könnte somit dazu führen, dass die Altenpflege den Ruf einer „zweiten Wahl“ bekommt.
Quelle: careinvest
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