Erster Freizeitpark für Senioren in Borken eröffnet

Industriedenkmal wird zum Freizeitpark:

Unter dem Motto „wir können nicht verhindern, dass wir alt werden, aber wir können dafür sorgen, dass wir Spaß dabei haben“ wird am Sonntag (3.August) in dem ehemaligen Braunkohlekraftwerk im hessischen Borken der erste Freizeitpark Deutschlands für Senioren eröffnet worden. Das 1991 stillgelegte, 30 Kilometer südlich von Kassel gelegene Industriedenkmal soll zu einem neuen Magneten für Tagestouristik werden, berichtete auf einer Pressekonferenz der Sprecher der „Messe Borken“, Richard Rode. Gezeigt werden auf 10 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche die kaum vorstellbare Zahl von rund 20 000 Exponaten, darunter einzigartige Ausstellungsstücke und umfangreiche Erinnerungssammlungen zu zahlreichen Themen. Rode hat diese Sammlung als Veranstalter hunderter Antiquitätenmessen und Flohmärkte in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen und zeigt sie nun erstmals der Öffentlichkeit.

Einblick in die Lebensgeschichte von Senioren

Das Konzept wende sich bewusst vor allem an ältere Menschen. „Eindringlicher als jeder Geschichtsunterricht sind die Schaustücke. Sie sind geeignet, Enkeln und Kindern Einblick in die Lebensgeschichte ihrer Eltern und Großeltern zu geben“, meint er. „Auf keinen Fall wollten wir die Raritätenkabinette ältlicher Museumssammlungen kopieren, sondern vor allem in größeren Zusammenhängen Lebenserinnerungen wachrufen.“ Viele der Exponate zeugen von den gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen die Menschen in der Vergangenheit lebten. Viele Senioren suchten nach neuen, an einem Tag zu erreichenden Zielen, die nicht nur dem  Magen, sondern auch dem Kopf Beschäftigung böten. „Busreisen zu Kuchenstückchen in überfüllten Cafes mit zumeist niedergetrampelter Rundherumnatur gehören nicht mehr zu den bevorzugten Ausflugszielen älterer Leute“, sagte der Sprecher. „Spätestens wenn dann die älteren Damen und Herren um den riesigen Elvis-Stern auf dem Freigelände sitzen, im Musikpark ein Tänzchen wagen oder dem Klavierspieler an der Pianobar zuhören , werden sie wieder jung.

Ziel: Zusammentreffen der Generationen

Rode sagt: „Schon der demographische Wandel zwingt uns zu einem viel stärkeren Aufeinanderzugehen der Generationen. Darauf wollen wir mit dieser Anlage eingehen.“ So könne er sich vorstellen, dass neben schon geplanten Wechselausstellungen regelmäßig in dem neu geschaffenen Freizeitpark Seniorenmessen veranstaltet werden.

Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

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