Seniorenresidenzen in Thailand – ein Paradies für Senioren?

Seniorenresidenzen in Thailand – ein Paradies für Senioren?
Seniorenresidenzen in Thailand – ein Paradies für Senioren?

Seniorenresidenzen in Thailand werden immer beliebter. Gerne wird das Thema auch von Medien aufgegriffen. Vor ein paar Monaten lief ein bewegender Bericht im NDR „Oma will nach Thailand“ zum Thema Pflege in Thailand. Auch gestern wurde bei Günther Jauch über das Thema Seniorenrensidenzen in Thailand im Rahmen der Diskussion – „Kostenfaktor Oma – wird Pflege unbezahlbar?“ diskutiert. Vertreten bei dieser Diskussion war auch der Betreiber eine Demenzzentrums in Thailand.  Das Baan Kamlangchay
Alzheimerzentrum in Chiang Mai bietet sowohl Betreuung als auch Ferienaufenthalte für Demenzerkrankte an.

In der Jauch-Diskussion wurde das Konzept der Pflege in Thailand als sinnvolle Alternative zu der teuren Pflege in Deutschland präsentiert. Mit der zunehmenden Berichterstattung steigt auch die Nachfrage nach Pflege im Ausland. Familiäre Pflege in Urlaubsatmosphäre zu günstigen Preisen. Dieser Traum zieht immer mehr deutsche, aber auch viele schweizer Senioren nach Thailand. Die meisten von ihnen schätzen vor allem das warme Klima und die vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten.

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Seniorenresidenzen in Thailand

Im Badeort Hua Hin beispielsweise können Senioren sich für weniger als 124.000 Euro lebenslanges Wohnrecht in einem dreieinhalb Zimmer Bungalow erwerben- inklusiv deutschem Fernsehen, Zugang zum Pool und Reinigungsdienst.

Allein in Hua Hin leben nach Expertenschätzungen rund 400 Rentner aus Nord- und Mitteleuropa. Die meisten von ihnen sind Ehepaare in Seniorenresidenzen. Es gibt aber auch nicht wenige ältere Männer, die hier mit einer jüngeren Partnerin einen Neuanfang gewagt haben.

Manche von ihnen – wie der 66 jährige Rolf Baumgartner- kamen alleine und lernten vor Ort eine Thailänderin kennen. Baumgartner warnt jedoch davor die Mentalität des Landes zu unterschätzen. Er habe anfangs mit seiner Freundin große Schwierigkeiten gehabt, weil sie von ihm traditionsgemäß erwartet habe, dass er den ganzen Clan mit ernähre. Außerdem spreche sie bis heute kaum deutsch, er kein thailändisch – so bleibe als Alternative nur englisch.

Nicht zuletzt verzweifelte Baumgartner am Ordnungssinn der Einheimischen. In seinem Viertel warf man den Müll einfach vor die Haustür oder verbrannte ihn im Garten. Inzwischen hat der der 66-jährige die Konsequenz aus seinen Erfahrungen gezogen und wohnt mit seiner Partnerin in einem ‚deutschem‘ Wohngebiet. Hier genießt er es vor allem sich in seiner Muttersprache unterhalten zu können.

Nicht alles ist paradisisch:

Auch der Kauf eines Altersruhesitzes gestaltet sich meist schwieriger als erwartet. Nach thailändischem Recht dürfen Ausländer zwar ein Haus, aber kein Grundstück erwerben. Dies ist nur dann möglich, wenn eine Gesellschaft daran beteiligt wird, deren Haupteigner ein Thailänder ist.

Auch Bau- oder Umbaumaßnahmen führen immer wieder zu Missverständnissen und Konflikten, da die Qualitätsansprüche einheimischer Handwerker meist niedriger sind, als die ihrer deutschen Auftraggeber. Fristen werden häufig nicht als verbindlich betrachtet.

Ebenso gehört die Trennung von Familie und Freunden zu den unterschätzten Aspekten des Auswanderns. Die niedrigen Lebenshaltungskosten stehen im Kontrast zu den hohen Reisekosten von Europa nach Thailand. Dementsprechend können sich Kinder und Enkel oft nur wenige Besuche im Jahr leisten. Wer nicht zu den kontaktfreudigen Menschen gehört, riskiert im schlimmsten Fall Langeweile oder Einsamkeit.

Spezialfall: Demenz

Ein stark wachsender Anteil der Auswanderer ist an Demenz erkrankt und sich daher nicht bewusst, unter welchen Bedingungen er leben wird. Da die Pflege in Deutschland in vielen Fällen wenig Zeit für menschliche Nähe und persönliche Betreuung lässt, bringen immer mehr Familien ihre Angehörigen in thailändischen Seniorenresidenzen unter.

Diese locken mit exotischer Umgebung, guter medizinischer Versorgung, intensiver persönlicher Betreuung und vor allem günstigen Preisen. All dies lässt die Hemmungen schwinden. Was früher als undenkbar galt, wird nun immer mehr zum Trend.

Das Alzheimerzentrum Faham

Martin Woodtli war einer der ersten, die ihre Chance erkannten. Als seine Mutter sich im fortgeschrittenen Stadium ihrer Alzheimererkrankung mehr und mehr selbst gefährdete, wollte er nicht tatenlos zusehen. Deutsche Einrichtungen erschienen ihm jedoch zu unpersönlich.

Kurzerhand gründete der 50-jährige sein eigenes Alzheimerzentrum in Faham – ganz in der Nähe von Thailands zweitgrößter Stadt Chiang Mai. Inzwischen betreut er mit seinem Team sechs Wohnhäuschen.

Auf 10 Demenz- und -Alzheimerkranke kommen 30 Pfleger. In Deutschland wäre dieses Betreuungsverhältnis unbezahlbar. Woodtli, der bewusst von Gästen statt von Patienten spricht, kann sich kein schöneres Leben vorstellen als in Thailand. Hier sei die Pflege nicht immer so professionell wie man es von Deutschland gewohnt sei, dafür jedoch um ein vielfaches menschlicher. Wer sich bei Demenz für die Betreuung in Thailand entscheide, müsse ohne staatliche Subventionen auskommen. Dennoch betrügen die monatlichen Kosten nur rund 2000 Euro- in Deutschland dagegen müsse man für eine 24h Betreuung mit dem doppelten rechnen.

Doch es gibt auch Schattenseiten. Selbst wenn eine dementielle Erkrankung Heimweh verhindert, nimmt der Wunsch nach Vertrautem im Alter eher zu als ab. Frau Mugli, eine Bewohnerin von Woodtlis Heim, sagt sie fühle sich grundsätzlich wohl. Doch wenn sie mit ihrem Sohn über Skype telefoniert, wird ihr Blick nach dem Beenden der Verbindung jedes Mal traurig. Einige Minuten bleibt sie dann noch sitzen und starrt gedankenverloren auf den Bildschirm.

Ihr Mitbewohner Victor Sammer sitzt derweil draußen und spürt nicht die schwül warme Umgebungstemperatur von 28°C, er weiß es ist Winter und will daher seine Jacke nicht ablegen. Manche Gewohnheiten und Rituale lassen sich im hohen Alter eben nicht mehr ändern.

Fazit

Wer seinen Lebensabend in Urlaubsatmosphäre verbringen möchte, muss bereit sein, dauerhaft auf deutsche Gewohnheiten zu verzichten. Die Entscheidung für einen Dauerurlaub oder sogar eine Auswanderung erfordert vor allem die Fähigkeit selbst neue Kontakte zu knüpfen, sich auf Neues einzulassen und die eigenen Ansprüche gegebenenfalls zu überarbeiten.

Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

17 Antworten

  1. Laura Krone sagt:

    Meine Mutter kommt in eine Seniorenresidenz mit vollstationäre Pflege. Gut zu lesen, dass in Thailand alles wie im Paradies ist. So kann sie unbeschwert leben.

  2. Elsa Horneke sagt:

    Interessanter Beitrag! Danke fürs Teilen! Wir sind letztes Jahr mit der ganzen Familie ausgewandert. Wichtig für uns war, dass wir die Wohnung barrierefrei und seniorenfreundlich gestalten. Aus diesem Grund haben wir einen Badewannenlift montieren lassen! Es stimmt, dass man im Ausland auf viele Gewohnheiten verzichten muss. Man lernt jedoch die Welt aus einer anderen Perspektive kennen.

  3. Bert Choubin sagt:

    Da gibt es ein Taschenbuch bei Amazon mit Erfahrungsbericht einer Seniorenresidenz in Thailand.
    Google ist dein Freund: „Johann Schumacher Lanee’s Resendenz“. Sehr lesenswert, viel Spass!

  4. helga sagt:

    Na ja, unsere Nachbarin, die alleine geblieben ist, hat sich für eine Wohngemeinschaft entschieden. Das ist natürlich keine Residenz, aber sie hofft auf gemeinsame Interessen, sowie auch gemeinsame alltägliche Probleme, die untereinander aufgeteilt werden können. Für sie ist das Prinzip der Gemeinsamkeit, das Gefühl der Zugehörigkeit sehr wichtig. Vielleicht hat sie bestimmt recht:)

    • Peter Kramer sagt:

      Hallo Helga, wie geht es eurer Nachbarin, die sich für die WG entschlossen hatte. Diese Art der künftigen Lebensform interessiert mich sehr. Wäre Dir äußerst dankbar für die Bekanntgabe weiterer Informationen. Liebe Grüße Peter

  5. Paul sagt:

    Kann man sich denn in eine Senioren Residenz auch einmieten? Ich lese fast ausschließlich von einkaufen und lebenslangen Wohnrecht. Ich habe weder 150.000 Euro noch weiss ich, ob es mir dort gefällt. Ich möchte einfach etwas in einer Residenz mieten. Kennt sich da jemand aus?

    • Hallo Paul
      Wir vermieten nur. Ist ja Blödsinn, wenn man sich aufs Alter noch was kaufen muss!
      Zuerst verlangen wir aber ein Probewohnen, von ca. 2 Monaten. Bevor wir über einen Daueraufenthalt sprechen.
      Gegenwärtig sind wir ausgebucht, aber nächstes Jahr haben wir noch ein paar Monate frei, fürs Probewohnen.
      Nimm doch einfach mal Kontakt auf mit uns, über unsere Webseite findest Du auch unsere Kontakt Daten.

  6. Theodora Webel sagt:

    Hallo ! Ich bin 63 Jahre und möchte gerne meine Pendion in Tailand leben . Vielleicht mit einem Gleichgesinnten ein Haus mit Pool teilen . Wer hat Erfahrung und kann mir dabei helfen meinen Traum zu verwirklichen .

    • Norbert sagt:

      Hallo Theodora,
      ich bin Norbert Busch und lebe seit 14 Jahren in Thailand. Dort in Chonburi, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, welche 60km vom Sündenpfuhl Pattaya entfernt liegt und den herrlichen Strand von Bang Saen vor der Tür hat.
      So wie Sie, habe auch ich einen Traum. Nämlich, mehrere Gleichgesinnte zusammen kaufen sich in einem ruhigen Village einige zusammenhängende Reihenhäuser und bilden (nur im Vorbereich der Häuser) eine gemeinsame Fläche. Die Häuser selbst sind Intim.
      Um das alles zu verbreiten, habe ich mal eine Webseite mit Blog erstellt. Alles ist noch ganz jungfräulich und nur im Planungsstadium. Aber lesen Sie ruhig mal den Blog über das Wohnen in Thailand http://seniorenhilfe.square7.ch/archive/125
      Ich hoffe bald von Ihnen zu lesen. Gruss

    • Schau doch mal bei uns auf die Webseite, wir sind eine grosse WG, alle mit eigenen Bungalows, gemietet.
      Vielleicht kannst Du Dich mal durchringen ein Probewohnen zu machen?

      • ursula dautzenberg sagt:

        Hallo Hans Jörg, lese gerade, leider von 2018 Deine Nachricht. Wäre interessiert in Eurer WG ein Probewohnen zu machen. Zu meiner Person: Ursula Dautzenberg, 73 Jahre, selbstständig.

  7. Michael sagt:

    Der Beitrag und die Kommentare ergeben einen guten Einblick in die Problematiken, aber auch Möglichkeiten, mit denen Senioren in Thailand konfrontiert werden.
    Wir sind ein auf Senioren, die sich für Thailand interessieren, spezialisierter Dienstleister und haben dementsprechend eine Menge Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt.
    Da der Artikel bereits einige Jahre alt ist, kann ich jedem nur empfehlen sich bei seriösen Anbietern oder Webseiten eingehend zu informieren.
    Viele Grüsse aus Thailand!

  8. Naomi sagt:

    Wir haben leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht im Carewell Phuket, geleitet von Anita Somaini.
    Wir hatten unsere Mutter wegen einer Brustkrebs Erkrankung aus der Schweiz ins Carewell, Thailand gebracht.
    Leider wurde nicht gehalten was auf der Webseite grossartig gepriesen wird, weder noch das was im Vertrag stand.
    Schlechte Pflege für viel zu hohe Kosten.
    Somit haben wir unsere Mutter nach 3 Monaten wieder raus geholt.
    Da wir selbst in Thailand leben hatten wir die Möglichkeit unsere Mutter oft zu besuchen, somit haben wir einen Ausführlichen Einblick ins Carewell erhalten im Gegensatz zu den meisten Angehörigen die nur ein paar Tage oder Wochen pro Jahr sich vor Ort selbst überzeugen können.
    Also Achtung bevor man den Schritt macht, GENAUER Abklären als wir es taten.

  9. Thomas sagt:

    Wer sich mit dem Gedanken trägt im Alter nach Thailand gehen zu wollen, der sollte sich besonders gründlich vorbereiten. Da bestehen zum Teil doch sehr große Kulturunterschiede.
    Die zuweilen besonders skeptische Berichterstattung hinsichtlich des Ruhestandes in Thailand ist sicher typisch deutsch (Stichwort: Altenentsorgung, billige Pflege, Abschieben von Angehörigen…).
    Dies mag nicht zuletzt einer bestimmten Versorgungsindustrie (Stichwort Großheime) und deren gesellschaftspolitisch erheblichem Einfluss geschuldet sein (insbesondere sind dies auch die kirchlichen Organisationen).
    Die private Pflege oder gerade auch die Betreuung und Pflege in kleinerem und persönlicherem Umfeld wird in Deutschland nach wie vor unzureichend gefördert. Dennoch zeichnen sich hier aber Verbesserungen ab und insgesamt ist hier ein Trend zur Dezentralisierung (nicht zuletzt aus Kostengründen) zu erwarten.
    Eine sachliche Auseinandersetzung mit alternativen Lebensformen im Alter (z.B. in Thailand) ist in Deutschland leider häufig schwer möglich. Wer sich für einen Lebensabend in Thailand interessiert, der kann sich mit dieser Thematik seriös und differenziert mit Hilfe des Ratgebers „Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!“ beschäftigen (http://www.auswanderung-thailand.com/)

  10. Coletta Coi sagt:

    Natürlich sind Pflegeheime im Ausland eine echte Alternative. Aber auch Pflege in Deutschland ist nicht so schlecht wie ihr Ruf.
    Sind Sie nicht zu gutgläubig, was Versprechungen bezüglich der optimalsten Pflege im Alter betrifft.
    Sonst könnte es Ihnen ergehen, wie den Protagonisten in meinem Soziothriller „Im Netz der Menschenfischer“. Die Realität sieht aber hoffentlich anders aus!

  11. Ruth Knittel sagt:

    Wie sie richtig erwähnen, eignen sich Altenheime im Ausland vorwiegend für jene, die bereits im jeweiligen Land längere Zeit waren und somit dort heimisch sind oder werden könnten. Nur der Kosten wegen eher nicht. Danke für die Überschrift und den konstruktiven Blogbeitrag zum Thema.

    Gerade Demente brauchen ihre vertraute Umgebung und je nach dem in welche Zeit sie zurückgegangen sind, somit auch ein auffangen in diesen Zeitabschnitt. Das Seniorenheim De Hogeweyk in Holland, geht sogar soweit, verschiedene Wohnmöglichkeiten anzubieten, damit entsprechend der früher gewohnten Wohnsituation passendes angeboten werden kann. In Nürnberg werden verstärkt türkische Pflegepersonen für zunehmend türkische Demenzpatienten ausgebildet. Gerade hier ist es notwendig darauf einzugehen, weil so mancher Türke/in in eine Zeit zurückfällt in der man noch nicht Deutsch sprach und damit die später erworbene Sprache vergessen wurde. Um hier psychische Ängste und Befindlichkeiten gar nicht erst entstehen zu lassen, fängt man das mit Pflegern, die in der Landessprache kommunizieren können auf. Selbst die werden also nicht einfach in die „Heimat“ verschickt. Also widerspricht dies dem Ansinnen von vielen, die Oma und Opa „exportieren“ vermeintlich, weil man da billiger lebt und die Einstellung zu Alten anders ist. So ein Ortswechsel muß ja auch bewußt und selbst entschieden werden und nicht, weil es für die Angehörigen paßt.
    Ob die Rente ins Wunschland überwiesen wird und wie die Bedingungen sind, sollten auch vorher geprüft werden, genauso wie es mit den Ansprüchen aus der Pflegeversicherung aussieht.
    Wie gesagt: Geeignet nicht für jeden und wenn sämtliche Kontakte (Nachbarn, Freunde, Verwandte) tausende von Kilometern entfernt wohnen hilft auch Skype nicht wirklich über die innere Einsamkeit hinweg besonders wenn man persönlich nichtzu den aufgeschlossenen Typen gehört und das Klima kann Nähe nicht dauerhaft ersetzen. Am Ende muß dann Oma eventuell allein in Thailand ihr Leben beenden.

    Thailand war in dem Bericht (den ich nicht bei BILD las) nur erwähnt, viel mehr ging es um Senioren, die man in die hinterste Slowakei schickt. Die Aussage eines Angehörigen: Oma merkt das doch gar nicht mehr, fand ich schon bemerkenswert ….. ignorant. Nur weil das Kurzzeitgedächtnis wegbricht, bedeuted das ja nicht, daß die Gefühle verschwinden. Gerade im Alter wird das immer wichtiger.
    Und es ging auch um Fachkräftemangel in Deutschland. Das Problem löst man aber nicht mit „Landverschickung“, denn auch im billigen Osten sind die Senioren zahlenmäßig zunehmend und egal ob dort oder hier in Deutschland, löst man dieses Problem nicht nur mit Geld, sondern mit Imageverbesserung. Die Krankenkassen beobachten bereits….und hier gehts auch um Kosten. Die KK Politik muß Kosten sparen und Personalkosten sind ein Argument für die Krankenkassen. Wenn aber unsere Leistungen aus der Kranken- und Pflegekasse im Ausland Arbeitsplätze subventionieren, von dort aber keine Beitragszahlungen in unsere Systeme kommen, dann haben wir zwei Probleme zu lösen. 1. Arbeitsplatzabbau und 2. damit zusammenhängend weniger Einzahler – denn Arbeitslose sind keine Einzahler. Das Personalproblem in Deutschlands Heimen beruht auf zu geringe Personalschlüssel, schlechte Bezahlung und schlechtes Image im Pflegebereich . Letzteres könnte man auffangen in dem man qualifiziertes Personal anständig bezahlt und wertschätzend behandelt. Dann muß man auch keine Senioren exportieren. Die Tatsache, daß es derzeit (noch) nicht so häufig vorkommt, heißt nicht automatisch, daß dies so bleibt. Hier gilt: Wehret den Anfängen. Wenn man schon mal publik macht, daß es da so Möglichkeiten gibt, werden sie auch zunehmend genutzt werden. Die Vorgänge in den 24h Pflegedienst-Anbietermärkten, die sehr häufig im Graumarkt-Bereich agieren zeigen, daß man dies beobachten muß.

    Hinzu kommt, daß es immer deutlicher zu Tage tritt, daß Krankenkassen Leistungen ausschreiben und den Billiganbieter im Ausland vertraglich binden, wenn der deutsche Anbieter die Dumpingversuche nicht mehr mitgehen können. Viele Gesundheitsberufe können ein leidvolles Lied davon singen. Es geht aber hier um Dienstleistung und nicht um einen Wegwerfartikel. Und wie gesagt: Dienstleistung erfreut sich bei uns keiner Wertschätzung….dazu gehört auch der Dienst am Nächsten.

    Kennen Sie den Film 2030 Aufstand der Alten? Hier wurden Senioren mit falschen Versprechungen nach Afrika gelockt, wo sie dann sozialverträglich abgelebt wurden….

    Als 1979 der Filmthriller „Fleisch“ gezeigt wurde, der den organisierten Organhandel zum Thema hatte, hielten viele das für nicht vorstellbar – jedoch genau das passiert seit langem in Drittweltländern.

    Wenn die Zahl der Dementen zunimmt und die Pflegeversicherung immer größere finanz. Probleme hat, könnten neue Geschäftsmodelle Abhilfe versprechen.

  1. 12. November 2012

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