Pflegereform 2015: Mit weniger Teilzeit gegen den Pflegemangel?

Kommt eine große Pflegereform 2015

Seit zwei Legislaturperioden kündigten die wechselnden Gesundheitsminster deutliche Verbesserungen für das deutsche Pflege-System an. Seit vielen Jahren wird ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und mehr Geld für Pflegekräfte oder pflegende Angehörige gefordert. Passiert ist wenig. Das Pflegeneuausrichtungsgesetz brachte in den letzten Jahren nur geringe Verbesserung für Demenzkranke und den Start der privaten Pflegevorsorge. Angesichts voller Kassen stellt der neue Gesundheitsminister für 2015 mehr Leistungen für pflegende Angehörige in Aussicht. Leistungen sollen flexibler bewilligt und Pflege und Beruf besser vereinbar werden. Die heutigen drei Pflegestufen sollen durch Pflegegrade ersetzt werden. Menschen mit Einschränkungen bei Wahrnehmung und Bewusstsein sollen dann verstärkt Pflegeleistungen bekommen. Dieser neue Begriff der Pflegebedürftigkeit soll allerdings zuerst „erprobt“ werden. Zur Finanzierung der Reform haben Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, den Pflegebeitragssatz innerhalb der Legislaturperiode um insgesamt 0,5 Punkte auf 2,55 Prozent (Kinderlose: 2,8 Prozent) anzuheben.

Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Gegen den Fachkräftemangel in der Pflege möchte Gröhe vor allem mit mehr Ausbildungsplätzen begegnen. Reserven gebe es zusätzlich bei unfreiwillig teilzeitbeschäftigten Pflegekräften. Diese Reserven sollen von den Arbeitgebern mobilisiert werden. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), machte deutlich, dass der Verdienst von Pflegekräften viel zu niedrig sei. Es gehe nicht an, dass examinierte Altenpfleger in bestimmten Regionen zwischen zehn und elf Euro verdienten. Ein höherer Lohn für Pflegekräfte ist aber nicht in Sicht. Weder stehen solche Pläne im Koalitionsvertrag, noch hat sich Gesundheitsminister Gröhe dazu geäußert.

Bildquelle: flickr, medienmagazinpro

Alexander Keller

Ehemaliger Chefredakteur vom Wohnen im Alter Magazin.

Eine Antwort

  1. 26. März 2014

    […] Betroffenen entgegenzuwirken, versucht die Regierung zum erneuten Male den Zustand mittels einer Pflegereform zu beruhigen. Ob eine solche Reform allerdings zu gewolltem Erfolg führen wird, ist bisher noch […]

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