Eigenanteil steigt: Die Pflege im Altersheim wird immer teurer

Laut den Daten der Pressemitteilung des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) wird die stationäre Pflege immer teurer. Seit dem 1. Januar 2021 stieg der selbst zu zahlende Betrag auf 2.068€ pro Monat bundesweit im Durchschnitt. Das sind 128€ mehr als im Vorjahr. Somit überschreitet der Anteil erstmals die Summe von 2.000€ im Monat.

Die Bundesländer im Vergleich zeigen allerdings große Unterschiede: die teuersten Heimplätze mit durchschnittlich 2.460€ pro Monat weist Nordrhein-Westfalen auf. Die günstigsten dagegen sind in Sachsen-Anhalt mit 1.465€ im Monat zu finden.

Finanzielle Belastung eines Pflegebedürftigen in der stationären Pflege | Quelle: vdek

Finanzielle Belastung eines Pflegebedürftigen in der stationären Pflege | Quelle: vdek

 

Pflegereform noch vor der Bundestagswahl angehen

Uwe Klemens, der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek), appellierte eindringlich an die Politik, eine Pflegefinanzreform noch vor der Bundestagswahl am 26. September 2021 einzuführen. Dabei soll es um die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen durch Eigenanteile, sowie um die finanzielle Stabilisierung des Beitragssatzes in der Pflegeversicherung gehen.

Jeder stationär versorgte Pflegebedürftige zahlt im Bundesdurchschnitt monatlich 2.068€ eigenständig für pflegebedingte Aufwendungen, Investitionskosten für die Einrichtung, Unterkunft und Verpflegung. Für die reine Pflege stieg der bundesweite Schnitt, im Vergleich zum Jahr 2020, um 100€ auf 831€. Die Pflegeversicherung übernimmt, im Gegensatz zu der Krankenversicherung, nur einen Teil der Kosten.

Wenn bei den Eigenanteilen nichts geschieht, dann werden immer mehr Menschen auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein. Bereits heute betrifft das rund zehn Prozent aller Pflegebedürftigen.

Uwe Klemens, ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek)

Um dies zu vermeiden, hat der Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Eckpunkte für eine Reform vorgestellt: maximal 700€ pro Monat sollen als Eigenanteil (ohne Investitionskosten, Unterkunft und Pflege) für 36 Monate anfallen. Dennoch forderte Uwe Klemens die Bundesländer dazu auf, auch die Investitionskosten von 458€ für die Pflegeeinrichtungen zu übernehmen. Die vorgeschlagenen 100€ reichen hierfür nicht aus.

Artikel zu den Kosten und der Finanzierung von Pflege: https://www.wohnen-im-alter.de/zuhause/ratgeber/kosten 

Eine Antwort

  1. Paul Trabb sagt:

    Meine zweite Oma ist jetzt auch in eine Seniorenresidenz mit vollstationäre Pflege gezogen. Man erkennt eindeutig, dass die Preise weiter steigen. Ich hoffe, dass die Pflegereform bald kommt.

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