Die beliebtesten Vorsorgemöglichkeiten fürs Alter

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Altersvorsorge – Quelle: unsplash: micheile henderson

 

Um das Leben im Alter sorglos und gelassen gestalten zu können, ist es von Vorteil, sich bereits frühzeitig ein Bild über die eigene finanzielle Situation zu verschaffen. Viele fragen sich dabei, ob die gesetzliche Rente im Alter ausreichen wird und welche Alternativen es gibt. Um den gewohnten Lebensstandard halten zu können, informieren sich immer mehr Bürger und Bürgerinnen über anderweitige Optionen, um diesen aufrechterhalten zu können. Infolgedessen werden in diesem Artikel die drei Säulen der Altersvorsorge vorgestellt sowie die derzeit beliebtesten (privaten) Altersvorsorgemöglichkeiten. 


Wieso ist eine private Altersvorsorge so wichtig?

 

Die gesetzliche Rentenversicherung reicht oftmals nicht aus, um den Lebensstandard im Lebensabend zu gewährleisten. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass durch den demografischen Wandel die Zahl der Erwerbstätigen sinkt und zugleich die Zahl der Rentenempfänger steigt. Die gesetzliche Rente ist begrenzt und individuelle Lebensumstände werden nicht berücksichtigt. Somit kann mit einer privaten Altersvorsorge eine zusätzliche finanzielle Absicherung aufgebaut und der gewohnte Lebensstandard aufrechterhalten werden. 

Doch zunächst gehen wir auf die drei Säulen der Altersvorsorge ein. Die gesetzliche Rente ist nur eine der drei Säulen, die es in der Altersvorsorge gibt. Dabei gehört die gesetzliche Rente zum öffentlich-rechtlichen Pflichtsystem. Darüber hinaus gibt es noch die betriebliche Altersversorgung sowie die private Vorsorge.


Die drei Säulen der Altersvorsorge

 

    1. Säule: Öffentlich-rechtliche Pflichtsystem (Regelsicherungsfunktion)

Für bestimmte Personengruppen ist dieses Sicherungssystem fürs Alter gesetzlich vorgeschrieben.

  • Gesetzliche Rentenversicherung
  • Alterssicherung der Landwirte
  • Berufsständische Versorgungswerke
  • Beamten-/Soldatenversorgung

 

    2. Säule: Betriebliche Altersversorgung

Innerhalb dieser Säule wird zwischen Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst unterschieden.

  • Direktversicherung
  • Pensionskasse
  • Pensionsfonds
  • Unterstützungskasse
  • Direktzusage

 

     3. Säule: Private Vorsorge

Zur privaten Vorsorge gehören alle privaten Vermögensbildungen, die der Vorsorge im Alter dienen könnten.

z.B:

  • Riesterprodukte
  • BasisRenten Verträge
  • Lebensversicherungen
  • Private Rentenversicherungen
  • Kapitalmarktprodukte (u.a. Aktien, Fonds)
  • Immobilien

 

Der Wandel in der Arbeitswelt, in der Gesellschaft sowie der demografische Wandel sind Herausforderungen, die einen Einfluss auf die Alterssicherung nehmen. Die Altersabsicherung sorgt im politischen als auch im gesellschaftlichen Umfeld für einige Diskussionen.

Der Arbeitsarmut vorzubeugen sowie den gewünschten Lebensstandard im Alter zu sichern, sind naheliegende Gründe sich der Thematik zu widmen.


Immobilien als Kapitalanlage

 

Einer der beliebtesten Kapitalanlagen sind Immobilien. Emotionale Faktoren beeinflussen die Frage: Mieten oder Kaufen? Für die meisten ist das Ziel klar: Eine eigene Immobilie erwerben, um keine Miete zahlen zu müssen. Dabei wird das Eigenheim oftmals selbst genutzt. Eine Immobilie kann auch mit dem Hintergedanken, diese zu vermieten, erworben werden. Viele sehen in der Immobilie eine lohnende Kapitalanlage. Doch sind Immobilien eine gute Altersvorsorge? Dies hängt von einigen Voraussetzungen ab, da diese Frage nicht pauschal beantwortet werden kann.

 

Immobilie als Altersvorsorge – die Vorteile:

  • Schutz vor einer Eigenbedarfskündigung
  • Inflationssicher
  • Attraktive Rendite möglich
  • Unterliegt keinen Kursschwankungen
  • Unabhängigkeit von Mietzahlungen

 

Immobilie als Altersvorsorge – die Nachteile:

  • Instandhaltungskosten
  • Erhöhter Arbeitsaufwand
  • Gebundes Kapital (Objekt muss i.d.R. per Kredit abbezahlt werden)

 

Ob eine Immobilie eine sinnvolle Anlagemöglichkeit ist, kann anhand folgender Kriterien entschieden werden:

Zunächst sollte ein Blick auf die eigenen Finanzen, die Einnahmen sowie insbesondere die Ausgaben geworfen werden. Bei einer Finanzierung wird oftmals Eigenkapital eingesetzt. Diese sollten im Optimalfall die Kaufnebenkosten decken.

Des Weiteren sollte zwischen der aktuellen Miethöhe und der Kreditbelastung abgewägt werden. Ist die monatliche Belastung deutlich höher als die aktuelle Miete, könnte dies unverhältnismäßig zur finanziellen Lage stehen. Wäre die Kreditbelastung in einem ähnlichen Rahmen wie die Miethöhe, wäre ein Erwerb durchaus denkbar.

Neben klassischen Immobilien erfreuen sich Pflegeimmobilien einer steigenden Beliebtheit. Weitere Tipps gibt es in unserem Ratgeber „Pflegeimmobilie: Risiken, Rendite, Kosten und Tipps.


Kapitalmarktprodukte

 

Renditeorientiere Anlagen genießen derzeit eine große Aufmerksamkeit und sind äußerst beliebt. Aktien, Fonds oder ETF’s sind dabei beliebte Optionen bei der Altersvorsorge. Etwa 13 Millionen Menschen in Deutschland investieren in Aktien, Aktienfonds oder ETF’s. Insbesondere ETF’s (Exchange Traded Funds) sind bei Anlegern sehr beliebt. Es sind indexbasierte, börsengehandelte Fonds. Diese Fonds bilden einen Index ab (beispielsweise den Aktienindex MSCI World). Dabei enthalten diese u.a. Wertpapiere wie Aktien oder spezielle Sachwerte wie Immobilien. ETF’s sind dabei passive Geldanlagen, während Fonds aktiv verwaltet werden und versuchen, den Markt zu „besiegen“.

Der Vorteil dabei ist, dass man in viele Aktienunternehmen investieren kannst. Damit ist ein ETF breit aufgestellt und das Risiko wird niedrig gehalten. Je diversifizierter, desto geringer ist das Klumpenrisiko. Die Kosten für einen ETF-Sparplan sind günstig und ein Depot ist einfach einzurichten. Mehr dazu hier: https://www.finanzfluss.de/etf-handbuch/depot-eroeffnen/. Im Übrigen sind diese jederzeit an der Börse handelbar, transparent und sicher (zählen als Sondervermögen). Weitere Informationen in folgendem ETF-Handbuch.


Rentenversicherungen, Riester-Rente, Rürup-Rente

 

In Deutschland besitzen 26 Millionen Personen eine klassische Rentenversicherung. Alternativ dazu ist die Riesterrente, die Rürup-Rente oder eine fondsgebundene Rentenversicherung stets gefragt.

 

Eine klassische (private) Rentenversicherung sichert dem Versicherungsnehmer nach der Vertragslaufzeit oder im Falle des Todes den Hinterbleibenden eine lebenslange Rente oder eine einmalige Kapitalabfindung zu. Im Gegensatz zur gesetzlichen Rentenversicherung ist es eine freiwillige Form der Altersvorsorge. Die Auszahlungshöhe hängt dabei beispielsweise von der Vertragslaufzeit, dem vereinbarten Garantiezins und der Beitragshöhe ab.

 

Der Unterschied zu einer fondsgebundenen Rentenversicherung besteht darin, dass bei letzterem ein gewisser Teil der Beiträge in Investmentfonds investiert werden. Dadurch steigt zwar die Chance höhere Renditen zu erlangen, jedoch ist das Risiko entsprechend höher.

 

Die Riester-Rente wird staatlich gefördert und ist eine weitere Form der privaten Altersvorsorge. Personen, die eine Riester-Rente besitzen, können von staatlichen Zulagen und von Steuervorteilen profitieren. Auch hier darf man sich über eine lebenslange Rente im Alter freuen. Diese richtet sich nach den Beitragszahlungen sowie dem Familienstand. Ein großer Vorteil der Riester-Rente ist, dass diese auch bei einer schlechten Entwicklung der Kapitalmärkte garantiert ist. Die Renditechancen sind aufgrund der Beitragsgarantie eher überschaubar. Das Kapital ist zudem gebunden. Sprich: Es kann nur für die Rente (oder Eigenheim) verwendet werden. Andernfalls müssen die Zulagen und Steuervorteile zurückgezahlt werden.

 

Die Rürup-Rente ist im Gegensatz dazu vor allem für Selbstständige und freiberuflich Tätige praktikabel, die nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind. Diese Form der Altersvorsorge bietet auch steuerliche Vorteile, jedoch keine staatlichen Zulagen. Die Beiträge können als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht möglich. Im Übrigen wird eine lebenslange Rente ausgezahlt und eine einmalige Kapitalauszahlung, wie bei der Riester-Rente, ist nicht möglich.


Fazit

 

Die Gesellschaft wird statistisch gesehen immer älter. Der Ruhestand muss über einen längeren Zeitraum finanziert werden. Wie wir nun wissen, ist die gesetzliche Rente dafür nicht ausreichend. Eine private Altersvorsorge ist unverzichtbar, um im Alter finanziell abgesichert zu sein. Je früher man beginnt sich dessen bewusst zu werden, desto einfacher ist es, dieses Ziel zu realisieren.


Quellenverzeichnis

Deutsches Aktieninstitut: Aktionärszahlen 2022 – Deutschland kann Aktien (abgerufen am 13.03.2023) https://www.dai.de/aktionaerszahlen/

Deutsche Rentenversicherung: die drei Säulen der Altersvorsorge (abgerufen am 13.03.2023) https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Moeglichkeiten-der-Altersvorsorge/Drei-Saeulen-der-AV/DS-Die-drei-Saeulen-der-Altersvorsorge.html

Volksbanken Raiffeisenbanken: die drei Säulen der Altersvorsorge (abgerufen am 13.03.2023) https://www.vr.de/privatkunden/unsere-produkte/altersvorsorge/altersvorsorgethemen/drei-saeulen-der-altersvorsorge.html

Finanztip: so vermeidest Du Geldsorgen im Alter (abgerufen am 13.03.2023) https://www.finanztip.de/altersvorsorge/

Hannoversche: Für Lach- statt Sorgenfalten – Altersvorsorge mit der Hannoversche (abgerufen am 13.03.2023) https://www.hannoversche.de/altersvorsorge

Clark: Immobilie als Kapitalanlage – wann ist das sinnvoll? (abgerufen am 13.03.2023) https://www.clark.de/baufinanzierung/immobilie-kapitalanlage/

Finanzfluss: Depot eröffnen Schritt-für-Schritt (abgerufen am 13.03.2023) https://www.finanzfluss.de/etf-handbuch/depot-eroeffnen/

Finanzfluss: ETF-Handbuch (abgerufen am 13.03.2023) https://www.finanzfluss.de/etf-handbuch/

Weltsparen: Unterschiede zwischen Fonds und ETFs: Was ist besser? (abgerufen am 13.03.2023) https://www.weltsparen.de/geldanlage/etf/unterschied-fonds-etf/

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