Verständnis bringt Erkenntnis – Wie auch Pflegeeinrichtungen profitieren können

Immer mehr Menschen erkranken an Demenz und weil man es vielen Menschen nicht anmerkt, kann es durch eine Demenz zu herausforderndem Verhalten kommen. Anfänglich sind Menschen mit einer Demenz noch recht gut orientiert, im Verlauf der Erkrankung nimmt diese allerdings ab und es kommt vermehrt zu einer „ver-rückten“ Wahrnehmung. Zugleich bedarf es mehr Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen.

  • Menschen mit Demenz können sich nicht mehr so gut konzentrieren, ihr Sprachvermögen und Verständnis verändern sich zunehmend.
  • Sie benötigen immer mehr Zeit, um Informationen zu verstehen und umzusetzen. Das kann Angst und Panik auslösen, weil sie sich immer schneller überfordert fühlen.
  • Nicht nur nehmen ihre Bedürfnisse nach Verständnis und Mitgefühl zu, sondern sie werden auch zunehmend misstrauischer gegenüber anderen Menschen, was zur Folge hat, dass sie um sich schlagen, weil sie sich bedroht fühlen. Das Verhalten kann nicht immer zugeordnet werden oder macht zum Teil auch Angst. Das wiederum kann mit gesunden Menschen, die sich mit dem Krankheitsbild Demenz nicht auskennen zu erheblichen Konflikten führen.

Situation für Demenzerkrankte in Pflegeheime und Krankenhäusern

Aufgrund des demografischen Wandels erhöht sich nicht nur die Lebenserwartung der Bewohner, auch der Anteil an Menschen mit Demenz nimmt stetig zu. In Pflegeheimen und Krankenhäusern, die schon seit Jahren unter personellen Engpässen leiden, wird die Versorgung von Senioren, insbesondere jener mit Demenz, zunehmend erschwert.

Der Pflegeaufwand bei Menschen mit Demenz ist besonders hoch, während gleichzeitig qualifiziertes Pflegepersonal fehlt. Dieser tägliche Spagat erfordert dringend eine Lösung. Leider sind viele Einrichtungen unzureichend auf die speziellen Bedürfnisse und Pflegeanforderungen von Menschen mit Demenz vorbereitet. Hier könnte die Intervention eines Demenzcoaches eine äußerst wertvolle und nützliche Abhilfe schaffen. Durch gezielte Schulungen kann die Pflegequalität der Bewohner gesteigert und gleichzeitig die Überforderung des Pflegepersonals reduziert werden.

Durch einfühlsame Kommunikation und den richtigen Umgang erhalten Pflegekräfte ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung von Konflikten und herausfordernden Pflegesituationen. 

Fazit

Zusammengefasst könnte die Arbeit eines Demenzcoaches auch für Pflegeeinrichtungen einen echten Gewinn darstellen – von der Steigerung der Kompetenz des Pflegepersonals über die Entlastung im Pflegealltag bis hin zur Optimierung der Pflegequalität und zur Förderung einer wertschätzenden Betreuung von Menschen mit Demenz. Zusätzlich kann im Ergebnis die Krankheitsrate des Pflegepersonals durch besseres Verständnis und Unterstützung in ihrer belastenden Situation verringert werden.

Katrin Beckmann

Ganzheitlicher Demenz- und Präventionscoach, Trainer für Gesundheits- und Stressmanagement sowie Burnout-Berater.

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