Gadgets für Senior:innen im Pflegeheim – zwischen Sicherheit und Spaß

Auch in der Pflegebranche gewinnt die Digitalisierung immer mehr an Bedeutung und zahlreiche Unternehmen entwickeln neue Produkte und Dienstleistungen, welche mithilfe innovativer Ansätze und Lösungen helfen sollen, die Effizienz, Qualität und Kommunikation in der Pflege zu verbessern. 

Vor einiger Zeit hatten wir bereits die beiden digitalen Hilfsmittel CareTable und Seniorentablets vorgestellt, heute möchten wir in diesem Artikel weitere Gadgets präsentieren, welche einerseits zur Sicherheit und andererseits als Beschäftigung bzw. zur Unterhaltung dienen können.

 

Gadgets für Senior:innen im Pflegeheim | Quelle: SHVETS production – Pexels

 

Gadgets in Pflegeheimen zur Sicherheit

In Seniorenheimen gibt es verschiedene Gadgets und technische Hilfsmittel, die speziell für Senior:innen entwickelt wurden, um ihren Alltag sicher zu gestalten und ihn so zu erleichtern. Hier sind einige Beispiele:

 

  • Altersgerechte Assistenzsysteme und Smart-Home-Anwendungen: In Seniorenheimen werden zunehmend auch smarte Technologien eingesetzt, um den Alltag älterer Menschen zu erleichtern. Dazu gehören bspw. Sensoren, die das Verhalten der Bewohner erkennen und ungewöhnliche Ereignisse melden können. Apps und Bedienungshilfen für Smartphones und Tablets ermöglichen zudem eine vereinfachte Nutzung und bieten Funktionen wie Transkriptionen, Vergrößerungen von Schriften und Untertitel für Videotelefonate.
  • Elektrogeräte mit Abschaltautomatik: Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Bügeleisen und Wasserkocher verfügen über eine integrierte Abschaltautomatik, die sich automatisch ausschaltet, wenn sie nicht verwendet werden. Dadurch werden potenzielle Gefahrenquellen reduziert. Auch der Fernseher kann mithilfe einer Zeitschaltuhr automatisch ausgeschaltet werden. Es gibt auch digitale Schalter für Steckdosen, die die Stromzufuhr nach einer bestimmten Zeit unterbrechen können.
  • Clever gesteuertes Licht und Türsensoren: Durch automatisch gesteuertes Licht können Menschen mit Demenz ihren Tag strukturieren und von einem breiten Farbspektrum profitieren, das ihren Biorhythmus positiv beeinflusst. Türsensoren können Gefahren melden und die Sicherheit erhöhen.
  • Lindera-App: Die Lindera-App ist eine Mobilitätsanalyse-App, die das individuelle Sturzrisiko von Personen berechnen kann. Sie basiert auf künstlicher Intelligenz und bietet personalisierte Empfehlungen zur Sturzprävention. Die Lindera-App wurde in Zusammenarbeit mit Home Instead, einem privaten Anbieter ambulanter Betreuungs- und Pflegedienste, getestet und könnte zukünftig von mehr als 30.000 Kunden in Deutschland genutzt werden. Durch die Aufzeichnung und Analyse von Gangbewegungen mittels Smartphone-Kamera kann die App ein individuelles Risikoprofil erstellen und dabei helfen, Stürze zu vermeiden.
  • Schuhe mit GPS-Sender: Für Menschen mit Demenz können Schuhe mit integriertem GPS-Sender eine große Hilfe sein. Diese ermöglichen es, den Aufenthaltsort von Demenzkranken zu verfolgen und bei Bedarf zu lokalisieren. Dies kann Angehörigen und Pflegepersonal helfen, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Betroffenen zu gewährleisten.
  • Smartwatches und Personenortungssysteme: Smartwatches können Angehörigen anzeigen, wo sich eine demente Person gerade befindet. Personenortungssysteme, die ähnlich wie Navigationsgeräte funktionieren, bieten Sicherheit und helfen bei Orientierungsstörungen. Diese Systeme können entweder als Handy, Armbanduhr oder kleines Gerät getragen werden.
  • Digitale Tablettenspender Maja Sana: Der digitale Tablettenspender maja sana ist eine intelligente Lösung für ältere Menschen, um ihnen bei der richtigen Einnahme von Medikamenten zu helfen. Er erinnert die Anwender zur richtigen Zeit an die Medikamenteneinnahme und stellt die entsprechende Menge bereit. Bei Nichtentnahme der Medikamente werden Angehörige oder der Pflegedienst benachrichtigt. Der Tablettenspender wird von einer zertifizierten Apotheke betreut, die den Medikationsplan überprüft und die Medikamente sortiert und liefert.

 

Zusätzlich zu diesen spezifischen technischen Hilfsmitteln gibt es weitere Möglichkeiten der technischen Unterstützung für Senior:innen. Dazu gehören Telefone mit großen Tasten, bei denen wichtige Rufnummern als Kurzwahlnummern eingespeichert werden können. Seniorenhandys, die nur über grundlegende Funktionen verfügen, können ebenfalls eine geeignete Option sein.

 


Gadgets in Pflegeheimen zur Unterhaltung

 

  • Roboter: Roboter können Menschen mit Demenz dabei unterstützen, ihre Tabletten einzunehmen und wichtige Termine einzuhalten. Sie dienen als Erinnerungshilfen und bieten Struktur im Alltag. Es gibt jedoch auch einige Roboter mit Bildschirmen und Kamera, welche zusätzlich zur Unterhaltung dienen. Meist sind diese über WLAN mit dem Internet verbunden, sodass die Kommunikation per Videoanrufe vereinfacht wird, sowie Filme oder Musik darüber abgespielt werden können. 
  • Digitale Kuscheltiere: Digitale Kuscheltiere sind interaktive Roboter in Form von Stofftieren, die speziell für Senior:innen entwickelt wurden. Sie können ihnen helfen, indem sie Gesellschaft leisten, Emotionen ausdrücken, beruhigende Töne von sich geben und sensorische Stimulation bieten. Diese Kuscheltiere sind darauf ausgelegt, vor allem Senior:innen mit Demenz oder anderen altersbedingten Einschränkungen zu unterstützen, indem sie Wohlbefinden, Entspannung und Freude fördern. Durch ihre Interaktivität können digitale Kuscheltiere eine positive Wirkung auf die Stimmung und das Wohlbefinden von Senior:innen haben.
  • E-Book-Reader: E-Book-Reader sind kleine elektronische Geräte, die es ermöglichen, digitale Bücher zu lesen. Sie sind geeignet für Senior:innen, da sie viele Vorteile bieten. E-Book-Reader haben eine handliche Größe, können eine Vielzahl von Büchern speichern, und die Schriftgröße kann individuell angepasst werden. Zudem haben sie oft eine einfache und intuitive Bedienung, was sie für Senior:innen benutzerfreundlich macht. Außerdem sind die Displays nicht spiegelnd und bieten eine gute Lesbarkeit.
  • Tover-Tafel: Ähnlich wie der CareTable ist die Tover-Tafel, auch bekannt als „Zaubertisch“, ein interaktives Spielgerät, das speziell für ältere Menschen mit Demenz entwickelt wurde. Es bietet eine Vielzahl von interaktiven Spielen, die in verschiedenen Stadien der Demenz und zu unterschiedlichen Momenten im Pflegealltag, wie z.B. Familienbesuchen oder Ruhezeiten am Abend, eingesetzt werden können. Die Tover-Tafel fördert wertvolle soziale Kontakte und ermöglicht es den Senior:innen, aktiv zu bleiben und positive Erfahrungen zu sammeln.
  • Seniorentablets: Seniorentablets sind speziell für ältere Menschen konzipierte Tablet-Computer. Sie verfügen über eine benutzerfreundliche Oberfläche, größere Symbole und Schaltflächen sowie vorinstallierte Anwendungen, die den Senioren bei verschiedenen Aufgaben helfen können, wie z.B. Kommunikation, Gesundheitsüberwachung, Erinnerungen und Unterhaltung. Sie ermöglichen den Zugang zum Internet, das Versenden von E-Mails, Videotelefonie und das Anzeigen von Fotos. Zudem können sie auch als Lesehilfe und zur Erinnerung an Termine und Medikamenteneinnahme dienen.
  • CareTable Flex: Der CareTable Flex ist die neue Generation des digitalen Aktivitätstisches von CareTable. Seit März 2021 ist er verfügbar und bietet einige Verbesserungen im Vergleich zum klassischen CareTable. Der CareTable Flex ist elektrisch höhenverstellbar, verfügt über ein neigbares Display und ist mit integrierten Rollen ausgestattet, um ihn einfach durch die verschiedenen Bereiche einer Pflegeeinrichtung bewegen zu können.

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Fazit

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an technischen Hilfsmitteln, die zur Sicherheit sowie zur Freizeitgestaltung der zu Pflegenden beitragen. Zudem werden weiterhin neue Produkte, Apps und Dienstleistungen entwickelt, um den Seniorenalltag moderner zu gestalten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Fähigkeit der Senior:innen, die Geräte zu bedienen, sowie die Unterstützung durch nahe Angehörige oder Pflegepersonal bei der Verwendung dieser technischen Hilfsmittel eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus sollten bei der Nutzung von internetgesteuerten Geräten oder bei der Speicherung sensibler Daten in der Cloud entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

 


Quellenangabe:

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